BBzP und Neurodermitis?
Fragestellung: Hat die mütterliche Phthalatbelastung Einfluß auf das Ekzemrisiko im frühen Kindesalter?
Eine Publikation von US-amerikanischen Wissenschaftlern (Just et al., Environm Health Persp 27.06.2012) hierzu hat Aufmerksamkeit erhalten.
Versuchsansatz: Bei 407 Müttern afroamerikanischer und dominikanischer Herkunft in New York wurde einmalig in der Schwangerschaft ein Stoffwechselprodukt (MBzP) des Butylbenzylphthtalats (BBzP - siehe Abbildung) im Urin gemessen. Nach der Geburt wurden die Mütter zwei Jahre lang neunmal, mindestens einmal, telefonisch oder persönlich befragt, ob das Kind - nach Aussage der betreuuenden Kinderärzte - ein Ekzem entwickelt habe. Von den Kindern wurden Blutproben entnommen, aus denen IgE-Antikörper bestimmt wurden.
Ergebnisse: Es wurde eine Korrelation zwischen der Höhe der Monobenzylphthalat (MBzP)-Konzentration im Urin der Mutter vor der Geburt und der Häufigkeit des Auftretens von Ekzemen gefunden. Das relative Risiko (RR) wurde mit 1,51 als erhöht berechnet. Es bestand keine Korrelation zu den gemessenen IgE-Werten, so dass die Autoren die Ekzeme als nicht-allergisch ansehen. "Unsere Ergebnisse lassen vermuten (suggest), dass die Exposition gegenüber BBzP die Häufigkeit von Ekzemen durch nicht-allergische Mechanismen bewirkt."
Beurteilung der Studie: Für eine ordentliche Aussagekraft einer solchen Studie wäre eine verwertbare Befunderhebung (der Ekzeme) erforderlich gewesen. Sinnvoll wäre, wenn eine nicht-allergische Ursache vermutet wird, die Bestimmung des Phthalatmetaboliten bei den Kindern selbst, wie auch eine ausreichend exakte kinderärztliche oder hautärztliche Untersuchung, der zu entnehmen ist, was mit "Ekzem" gemeint ist.
Veröffentlicht: 28. Juni 2012 - 0:00 Uhr
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