Asthmakranke Kinder sollen sich gegen Grippe impfen lassen

Asthmakranke Kinder sollten gegen Grippe geimpft werden.

Auszug aus einer Pressemitteilung der Gesellschaft für Pädiatrische Allergologie und Umweltmedizin e. V.

Die Grippewelle beginnt. Besonders häufig von der saisonalen Grippe betroffen sind junge Kinder.

Sie stecken sich besonders schnell an und infizieren andere Kinder und ihre Betreuungspersonen, so auch ihre Eltern und Großeltern bei einem Kontakt. Junge Kinder gelten daher als "das Feuer der Influenza".

Mit der jährlich angepassten Influenza-Impfung kann die Erkrankung verhindert oder zumindest abgeschwächt werden. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Impfung gegen die saisonale Grippe auch in der COVID-19-Pandemie für alle Personen mit einem erhöhten Risiko für einen schweren Verlauf.

Dazu gehören u. a.

  • Personen ab 60 Jahren,
  • Schwangere ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel und
  • chronisch kranke Kinder und Jugendliche ab einem Alter von 6 Monaten mit Erkrankungen der Atmungsorgane wie dem Asthma bronchiale.

Eine Pollen-Allergie der Atemwege ist keine Kontraindikation für eine Influenza-Impfung! Für Kinder mit einer Hühnereiweiß-Allergie gelten besondere Vorsichtsmaßnahmen, die der Pressemitteilung der GPA vom 26.10.2020 zu entnehmen sind.

Die meisten Impfstoffe werden mit einer Spritze in den Oberarm verabreicht. Kinder und Jugendliche können auch mit einem Influenza-Lebendimpfstoff geimpft werden, der in die Nase gesprüht wird.

Bei Hindernissen für eine Injektion (z. B. Spritzenangst, Gerinnungsstörungen) sollte besser der Lebendimpfstoff verwendet werden.

Krankenkassen übernehmen die Kosten für die Impfung

Da die STIKO die Impfung für Risikopersonen empfohlen hat, übernehmen die Krankenkassen die Kosten der Impfung.

In einigen Bundesländern wird die Grippeimpfung sogar für alle Personen empfohlen.

Die beste Zeit für eine Impfung liegt in den Monaten Oktober und November. Bis das Immunsystem einen Schutz aufgebaut hat, vergehen nach der Impfung noch einmal 2 Wochen.

Im Gegensatz zur Grippe erkranken junge Kinder deutlich seltener an COVID-19, sie können die Grippe aber bei engem Kontakt durch Husten oder Niesen leicht übertragen. Und dies könnte für ihre Eltern und Großeltern gefährlich werden, die dann an Influenza und COVID-19 erkranken können. Denn falls die Eltern die Betreuung der Kinder bei Quarantäne-bedingten Schließungen von Kindertagesstätten und Schulen nicht übernehmen können, werden oft die Großeltern in die Kinderbetreuung eingebunden.

Geimpfte Kinder und Jugendliche mit Asthma schützen damit nicht nur sich, sondern auch indirekt ihre Eltern und Großeltern.


Autoren: Prof. Dr. Karl Ernst von Mühlendahl, Dr. Thomas Lob-Corzilius

Quelle: www.gpau.de/mediathek/pressemitteilungen/asthmakranke-kinder-sollen-sich-gegen-grippe-impfen-lassen/

Wissenschaftlicher Ansprechpartner: Priv.-Doz. Dr. med. Sebastian Schmidt, Greifswald
Bearbeitung durch Dr. Thomas Lob-Corzilius, Mitglied WAG Allergie und Impfen / Prävention der GPA

Veröffentlicht: 28. Oktober 2020 - 14:17 Uhr

Bildquelle: 

Grafik oben rechts (Kind): CDC / pexels.com