Ethylenoxid in Wattestäbchen für den Corona-Antigen-Test?

Im Internet kursieren Gerüchte, wonach die Wattestäbchen für den Corona-Antigen-Test mit Ethylenoxid beschichtet seien, das Krebs (insbesondere Leukämien und Brustkrebs) hervorrufen könne.
Die Kinderärztliche Beratungsstelle für Umweltmedizin (gemeinnützige Kinderumwelt GmbH und Trägerin von Allum) stuft diese Behauptung als "unzutreffend" und als "fake news" ein.
Ethylenoxid - ein bewährtes Sterilisationsmittel für Medizinprodukte
Falsch ist, dass die Teststäbchen mit "Ethylenoxid beschichtet werden".
Richtig ist, dass Ethylenoxid ein wirksames und seit vielen Jahrzehnten eingesetztes Sterilisationsmittel u.a. für Medizinprodukte ist. Hierbei kommt gasförmiges Ethylenoxid zum Einsatz. Das hoch reaktive Ethylenoxid ist in der Lage, DNA zu zerstören und damit Medizinprodukte steril und für diagnostische und forensische (gerichtliche) Zwecke verwendbar zu machen. Kurz nach der Sterilisation ist in Wattestäbchen und -tupfern praktisch kein Ethylenoxid mehr nachweisbar.
Eine Überlegung mag dies verdeutlichen: Wenn in Wattestäbchen nennenswerte Mengen Ethylenoxid enthalten wären, wären die Stäbchen für gerichtliche Zwecke (DNA-Test) ungeeignet, weil die zu prüfende DNA zerstört werden würde. Daher achten die Hersteller in eigenem Interesse darauf, dass solche Stäbchen im Herstellungsprozess während einer so genannten "Entgasungsphase" praktisch ethylenoxid-frei werden.
Im übrigen ist Ethylenoxid ein Stoff mit hohem Dampfdruck, der sich bei Raumtemperatur sehr rasch verflüchtigt.
Fazit: Aus unserer Sicht sind die o. g. Befürchtungen unzutreffend und schüren unnötig die Verunsicherung der Eltern, Lehrer und Kita-Mitarbeiter.
Quellen:
ZDFheute: Check zu Gerücht im Netz - Corona-Teststäbchen sind nicht krebserregend
Veröffentlicht: 15. April 2021 - 12:33 Uhr
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