Mineralölreste in Verpackungskartons

Mineralölreste in Verpackungskartons

- MOSH, MOAH und POSH -

Verpackungskartons, die aus bedrucktem Altpapier hergestellt sind, können geringe Reste von Mineralölen freisetzen. Und auch Schmierstoffe aus Anlagen zur Lebensmittelherstellung kommen als Quelle in Frage.

Die nachgewiesenen Mineralölgemische bestehen aus gesättigten Kohlenwasserstoffen (mineral oil saturated hydrocarbons, MOSH), aus aromatischen Kohlenwasserstoffen (mineral oil aromatic hydrocarbons, MOAH) und aus Polymeren (polyolefin oligomeric saturated hydrocarbons, POSH).

Grundsätzlich sind solche Kontaminationen von Lebensmitteln unerwünscht.

Toxikologie

Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat 2012 abgeschätzt, dass man täglich über Lebensmittel zwischen 0,03 und 0,3 mg an gesättigten Kohlenwasserstoffen (MOSH) je Kilogramm Körpergewicht aufnimmt.

Bei Kindern kann die Aufnahme auch höher sein. Die Aufnahme an aromatischen Kohlenwasserstoffen (MOAH) liegt bei etwa 20 % der Werte für MOSH.

Aus tierexperimentellen Studien ist bekannt, dass Mineralölgemische, die solche Verbindungen enthalten, zu Ablagerungen und entzündlichen Effekten in der Leber in einem bestimmten Rattenstamm führen können. Manche dieser gesättigten aliphatischen Kohlenwasserstoffe (MOSH) können auch beim Menschen in einigen Organen nachgewiesen werden.

Unter den aromatischen Verbindungen (MOAH) gibt es auch krebserzeugende Substanzen.

Gesundheitliche Bewertung aufgrund der Datenlage nicht möglich

Eine gesundheitliche Bewertung solcher in der Regel sehr geringfügigen Belastungen ist aufgrund der unzureichenden Datenlage nicht möglich. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) erarbeitet derzeit eine Verordnung, mit der der Übergang dieser Substanzen aus Recyclingkarton in Lebensmittel geregelt werden soll.

Veröffentlicht: 4. Juni 2021 - 12:42 Uhr

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