Schützen wir unsere Kinder ausreichend vor Umweltgefahren?

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Schützen wir unsere Kinder ausreichend vor Umweltgefahren?

Werden unsere Kinder durch Gesetze und Verordnungen ausreichend vor Umweltgefahren und -schäden (im weitesten Sinne) geschützt? Reichen unsere vielfältigen, aber nicht immer effizienten Bemühungen um Reinhaltung unserer Umwelt aus? Hierauf gibt es keine allgemein gültige, keine apodiktische Antwort.

In West- und Mitteleuropa ist die Umwelt in den letzten Jahrzehnten in vielerlei Hinsicht besser und sauberer geworden.

Unser Trinkwasser und unsere  Nahrungsmittel sind von hoher Qualität, auch die (Außen)luft ist in vielen (nicht in allen) Parametern besser geworden. Die Daten des aktuellen Kinder-Umweltsurveys (KUS) belegen dies. Die Belastung mit umweltmedizinisch relevanten Stoffen wie Blei, Quecksilber, PAK und PCB hat weiter abgenommen. Eindrucksvoll ist auch der Rückgang von persistierenden Organochlorsubstanzen in der Muttermilch (NLGA 2002).

Einige Umweltstoffe gelten aufgrund ihrer Persistenz in den Umweltmedien als bedenklich. Als Beispiele stehen hier polyzyklische Moschusverbindungen, Phthalate (Heudorf et al. 2007), Flammschutzmittel und perfluorierte Tenside.

Insgesamt sind es heute weniger als vor zehn und zwanzig Jahren anthropogene Einzelnoxen, sondern es sind in individualmedizinischer Hinsicht viel mehr soziale, ökonomische, psychologische und Lifestyle-Faktoren, die als bedrohlich für Kinder und Jugendliche angesehen werden:

  • Konsum legaler und illegaler Drogen,
  • Medienkonsum und Gewalt,
  • soziale Vernachlässigung,
  • Migration und Armut,
  • Ernährung und Bewegungsarmut.

Der Kinder-Umweltsurvey zeigt beispielsweise, dass die Belastung der Kinder durch Passivrauch seit 1990/92 nicht gesunken, sondern eher gestiegen ist.

Ein weiteres alarmierendes Ergebnis ist, dass bereits 13 % der 8 – 14-Jährigen (also Kinder und Jugendliche in einem Alter, in dem sie noch keiner Disco-Musik ausgesetzt sind) einen Hörverlust von mehr als 20 Dezibel zeigen.

Die übermäßige UV-Exposition im frühen Kindesalter durch ungeschütztes Sonnenbaden und später – im Jugendlichenalter – durch Solarienbesuch wird von Fachleuten als sehr relevantes Risiko eingestuft.

Soziales Gefälle korreliert u. a. mit Belastungen im Innenraum (Schimmelpilzproblematik).

Dieser Beitrag basiert auf dem Artikel „Umweltbelastungen und die Gesundheit von Kindern“ (Straff, v. Mühlendahl, siehe Literaturquellen), der hier gekürzt und stellenweise ergänzt wiedergegeben wird. Dabei wird insbesondere auf Besonderheiten in der vorgeburtlichen Phase und in den ersten Lebensmonaten und -jahren eingegangen.

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Autor/innen:     Zuletzt aktualisiert: 16.04.2023

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