Therapie

Allergische Rhinitis (Heuschnupfen)Die Therapie der allergischen Rhinitis umfasst ein kombiniertes Behandlungskonzept. Dazu gehören folgende Möglichkeiten:

Allergenen aus dem Weg ­gehen

Patienten, bei denen ein allergischer Schnupfen festgestellt wurde, sollten das Allergen möglichst meiden. Dies ist jedoch insbesondere bei Pollen und Hausstaubmilben kaum möglich. Es gibt jedoch ein paar Tipps für Pollenallergiker und ein A-Z für die Hausstaubmilbensanierung.

Nasenspray

Als Nasenspray stehen Präparate mit Cromoglicinsäure bereit. Sie verhindern, dass die Mastzellen Histamin ausschütten. Histamin löst die allergische Reaktion aus. Ihre volle Wirkung entfaltet die Cromoglicinsäure erst nach zwei bis vier Wochen. Daher sollte man mit dem Präparat am besten vor der Pollensaison beginnen.

Außerdem stehen Sprays mit Antihistaminika zur Verfügung. Sie verhindern nicht die Ausschüttung von Histamin, blocken aber die Histaminbindungsstellen im Gewebe. So kann das Histamin nicht wirken.

Für schwere Formen der allergischen Rhinitis gibt es intranasale Kortikosteroide (Nasensprays mit Kortison). Ihre Wirkung ist weitestgehend lokal begrenzt. Das Kortison hemmt nachhaltig die Wirkung der Entzündungsfaktoren im Gewebe der Nasenschleimhäute. Bis das Spray seine volle Wirkung entfaltet, kann es einige Tage dauern, im Extremfall sogar mehrere Wochen. Nebenwirkungen für den Gesamtkörper sind sehr selten.

Abschwellende Nasensprays, wie sie auch bei einer Erkältung zur Symptombekämpfung eingesetzt werden, sind zur Dauerbehandlung des allergischen Schnupfens nicht geeignet. Die Inhaltsstoffe bewirken über die Stimulation bestimmter Rezeptoren eine Verengung der Blutgefäße. Dauert die Anwendung länger als 10 Tage, kann es zu einer Schädigung der Nasenschleimhaut kommen. Dies führt dazu, dass die Schleimhaut ohne abschwellendes Nasenspray zugeschwollen bleibt.

Medikamentöse Behandlung

Zusätzlich kann man Antihistaminika als Tablette (orale Antihistaminika) einnehmen. Sie helfen außerdem bei allergischer Bindehautentzündung, Nesselfieber und allergisch ausgelöstem Asthma. Allerdings haben sie mehr unerwünschte Wirkungen als die lokale Therapie. 

In schweren Fällen stehen auch Kortisontabletten oder Spritzen zur Verfügung.

Spezifische Immuntherapie (SIT)

Mit der spezifischen Immuntherapie wird dem Körper wiederholt das Allergen in steigender Dosierung zugeführt, bis die überschießende Immunreaktion nicht mehr eintritt und das Abwehrsystem das Allergen toleriert. Mehr dazu finden Sie im Artikel "Spezifische Immuntherapie (Hyposensibilisierung)".

Das folgende Schema bietet einen Überblick über die Therapiemöglichkeiten:

Stufenschema: Behandlung der allergischen Rhinitis (Heuschnupfen)

 

Je nach vorherrschenden Auslösern (Pollen, Hausstaubmilben oder unspezifischen Reizen) kommen den einzelnen Behandlungsstrategien eine besondere Bedeutung zu. Eine (leider derzeit nicht aktualisierte) Zusammenfassung des modernen Managements der allergischen Rhinitis findet sich in einem Positionspapier der Deutschen Gesellschaft für Allergologie und Immunologie: Leitlinie allergische Rhinitis.

Stand: 6. April 2020 - 11:36 Uhr

Autor/en:

Bildquelle: 

Heike Plegge, Kinderumwelt, nach Pfaar, O., Hörmann, K., Umbreit, C., & Klimek, L. (2011). Rhinits Allergica im Kindesalter. Pädiatrische Allergologie in Klinik und Praxis (14), 6-13.