Asthmatherapie

Therapiekontrolle

„Das Ausmaß der Asthmakontrolle soll in regelmäßigen Abständen überprüft werden, um festzustellen, ob die Therapieziele erreicht werden und eine Anpassung der Therapie indiziert ist. Dabei soll entschieden werden, ob die bisherige Therapie im gleichen Umfang fortgeführt wird oder ob eine Intensivierung oder Reduktion der Therapie angezeigt ist. Das Ziel besteht darin, mit der geringstmöglichen Zahl von Antiasthmatika in der niedrigstmöglichen Dosis die Krankheitskontrolle aufrecht zu halten.“ (Nationale Versorgungsleitlinie Asthma 2013)

Verläuft die Therapie stabil, ist eine Kontrolle nach drei bis sechs Monaten sinnvoll. Dabei misst der Arzt die Lungenfunktion (Peak-flow-Messung), und er befragt den Betroffenen bzw. die Eltern, wie oft er welche Beschwerden hatte. Gegebenenfalls stuft der Arzt den Schweregrad des Asthmas neu ein. Bei stabilem Verlauf kann die Therapie stufenweise reduziert werden.

Es sollte einmal im Jahr eine Lungenfunktionsmessung stattfinden. Häufig sind dabei zusätzliche Untersuchungen nötig, beispielsweise ein Belastungstest am Laufband, um die Überempfindlichkeit zu messen, weil die Lungenfunktion in Ruhe bei stabilem Verlauf oft unauffällig ist. Außerdem wird sich der Arzt zeigen lassen, wie der kleine Patient inhaliert, wenn sich die Beschwerden nicht verbessern sowie bei jeder Wiedervorstellung.

Die Therapie wirkt umso besser, je genauer sie auf den einzelnen Patienten zugeschnitten ist. Der Arzt legt sie in einer Art "Vertrag" fest. Den bekommt der Patient schriftlich mit nach Hause.

Wenn möglich und sinnvoll, verordnet der Arzt Kombinationspräparate. Für die Anfangstherapie beispielsweise können das ein Kortisonpräparat zum Inhalieren und ein lang wirksames Beta2-Sympathomimetikum sein, während die weitere Dauertherapie allein mit Kortison zum Inhalieren bestritten wird.

Ausblick

Die Therapie des Asthma bronchiale ist größtenteils erfolgreich: Bei den meisten Patienten kann das Asthma so kontrolliert werden, dass keine Beschwerden auftreten.

Es zeigt sich in der Diagnostik und im Verlauf der Therapie oftmals, dass die Patienten verschiedene Asthma-Erscheinungsformen („Phänotypen“) aufweisen, die unterschiedlich auf die Behandlungen ansprechen und die verschiedene Verläufe nehmen. Dies lenkt die Forschung auf die Suche nach Therapien, die spezifischer auf diese verschiedenen Phänotypen wirken können. Ziel wäre, passgenauere Medikamente für den einzelnen Patienten einsetzen zu können. Die Erforschung des Einsatzes von „Biologika" geht in diese Richtung (ein Beispiel: Anti-IgE Omalizumab).

Zum jetzigen Zeitpunkt sind die Ergebnisse und Erfahrungen noch nicht weit genug für den allgemeinen Einsatz. Insbesondere dann, wenn Nutzen und Risiko solch neuer Therapie noch nicht sicher abschätzbar ist. Für einzelne Patienten mit schwerem Asthma, die durch die bewährten Therapien nicht ausreichend zu behandeln sind, kann eine solche Therapie hilfreich sein (Koch 2013).

Stand: 23. Juli 2018 - 12:42 Uhr

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