Auslöser, Symptome und Krankheitsverlauf

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Auslöser, Symptome und Krankheitsverlauf

Auslöser

Bei Asthmatikern ist die Schleimhaut der Bronchien besonders empfindlich und sie reagiert im Übermaß auf bestimmte Reize (Hyperreagibilität).

Solche Reize, man sagt dazu auch Auslöser, sind für gesunde Menschen oft harmlos und Alltagskontakte. Es kann sich dabei um Infektionen, Allergien, aber auch seelische und körperliche Belastungen, bestimmte Wetterlagen (Nebel, Kaltlufteinbruch), Smog oder Treibgase sowie Tabakrauch handeln.

Fachleute unterscheiden allergisches (extrinsisches) Asthma und nicht-allergisches (intrinsisches) Asthma voneinander. In der Praxis kommt die Mischform aus beiden aber am häufigsten vor. Typische Auslöser für Asthma sind:

Symptome

Das Immunsystem setzt sich gegen Auslöser zur Wehr, die für gesunde Menschen harmlos sind. Das hat zur Folge, dass sich die feinen Verästelungen der Atemwege in der Lunge verengen. Das hindert die Atemluft daran, die Lunge wieder zu verlassen – so entsteht Atemnot.

Folgende Beschwerden sind typisch für eine Asthmaerkrankung:

  • Husten, zum Beispiel auch nach körperlicher Belastung, bei bestimmten Wetterlagen oder nach dem Eisessen
  • pfeifende Geräusche beim Atmen („Giemen“)
  • Atemnot (anfallsartig)
  • Stechen in der Brust
  • Kurzatmigkeit bei körperlicher Belastung
  • nächtliche (Atem-)Beschwerden

Typisch für Asthma ist es, dass die Beschwerden nicht dauerhaft sind, sondern von selbst oder durch Medikamente nach einer gewissen Zeit abklingen. Das bedeutet jedoch nicht, dass damit auch die Erkrankung an sich verschwunden ist, denn die Beschwerden können jederzeit wieder auftreten.

Krankheitsverlauf

In den ersten Lebensjahren tritt bei einem großen Teil aller Kinder (15 bis 43 Prozent) eine obstruktive Atemwegserkrankung auf. Nur ein kleiner Teil davon hat später ein Asthma bronchiale. Risikofaktoren hierfür sind:

  • eine eingeschränkte Lungenfunktion im Kindesalter,
  • allergische Erkrankungen oder ein Asthma bronchiale in der Familie oder
  • ein atopisches Ekzem (Neurodermitis).

Leider lässt sich die Prognose für das einzelne Kind nicht sicher voraussagen.

Virale Erkrankungen, an denen die Atemwege beteiligt sind (z.B. Schnupfen), verschlechtern häufig das Asthma. Obwohl Asthmatiker offenbar nicht anfälliger für derartige Krankheiten sind, verlaufen die Krankheiten unter Beteiligung der unteren Atemwege schwerer und länger.

Umstritten ist jedoch, ob Erkrankungen ein späteres Asthma hervorrufen können oder ob Giemen ein Anzeichen für ein späteres Asthma bronchiale ist. Zudem ist unklar, ob länger andauernde Infektionen (z.B. durch Bakterien) Asthma über längere Zeit verschlimmern können.

Durch neuere Forschungen kann das Giemen in verschiedene Verlaufsformen eingeteilt werden. Eine Zuordnung der Betroffenen ist jedoch meistens erst im Nachhinein möglich. Dennoch kann ein Großteil der Kinder mit dem folgenden Schema frühzeitig identifiziert werden:

1. Giemen im Vorschulalter
  a. sehr frühes und vorübergehendes Giemen
    – betrifft sehr viele Jungen
– tritt in den ersten drei Lebensjahren oft in Verbindung mit Infekten auf
– meist mit drei Jahren, spätestens im Schulalter, beschwerdefrei
– kein Zusammenhang mit allergischer Sensibilisierung oder Exposition gegenüber
  Allergenen
  b. frühes Giemen 
    – Beginn in den ersten drei Lebensjahren
– Maximum zwischen 3. und 6. Jahr
– Ursachen:
  – Infekte nehmen an Bedeutung ab
  
- körperliche Anstrengung nimmt an Bedeutung zu
  c.    Giemen mit Übergang ins Asthma bronchiale

    – Symptome erst ab dem 3. Lebensjahr
– Symptome bleiben im Schulalter

– Beschwerden nehmen oft zu
– Zusammenhang mit atopischer Sensibilisierung
– betrifft meist Jungen
2. Giemen im Übergang zum Erwachsenenalter
 
  – viele Kinder mit Symptomen vor dem 10. Lebensjahr sind beschwerdefrei
– insbesondere Jungen zeigen eine Verbesserung
– dagegen entwickeln besonders Mädchen Symptome
  einer obstruktiven Atemwegserkrankung
3. Giemen/Asthma mit Beginn im Erwachsenenalter 
  – erstmaliges Auftreten möglich
– meist bedingt durch berufliche Exposition gegenüber Allergenen und Schadstoffen
  oder bestimmte Noxen, die keine oder eine geringe Rolle in der Kindheit spielten

Autor/innen: Dr. S. Schmidt | J. Kiel, M. Sc. | J. Linnemann, M. Sc.    Zuletzt aktualisiert: 22.04.2023

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