Bienen- und Wespenstichallergie

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Bienen- und Wespenstichallergie

In Mitteleuropa sind in den meisten Fällen Bienen und Wespen Auslöser für eine allergische Insektengiftreaktion. Hummeln, Hornissen, Ameisen und andere Insekten sind kaum für allergische Reaktionen verantwortlich.

Eine Allergie gegen Bienen- oder Wespengift kann verschiedene Symptome auslösen:

  • Schwellung und Rötung an der Einstichstelle, brennendes Gefühl
  • Gesichtsschwellung, Juckreiz, leichte Übelkeit
  • Im schlimmsten Fall kommt es zu einer anaphylaktischen Reaktion mit Atemnot, Schüttelfrost und Kreislaufkollaps

Auslöser für die allergische Reaktion sind Allergene im Bienen- und Wespengift. In unseren Breiten sind dies hauptsächlich Phospholipase A, Mellitin und Hyaluronidase im Bienengift, und Hyaluronidase, Phospholipase A und Phospholipase B im Wespengift.

Verglichen mit einer Pollenallergie oder einer Hausstaubmilbenallergie kommen Allergien gegen Bienen- und Wespengift  zwar nicht so häufig vor, dafür sind sie aber nicht zu unterschätzen.

Diagnostiziert wird die Insektengiftallergie über einen Pricktest und die Untersuchung des Blutes auf spezifische IgE-Antikörper.

Bienen- und Wespengift als Auslöser von anaphylaktischen Reaktionen

Insektenstiche, zumeist Wespenstiche, sind im deutschsprachigen Raum die häufigsten Auslöser für eine anaphylaktische Reaktion.

Menschen, die bereits einmal mit einer anaphylaktischen Reaktion auf den Stich einer Biene oder Wespe reagiert haben, werden von ihrem Arzt mit einem Notfallset ausgestattet. Es enthält ein Antihistaminikum, Kortison und einen Adrenalin-Autoinjektor.

Um langfristig anaphylaktische Reaktionen bei Insektengiftallergikern zu verhindern, hilft eine Hyposensibilisierung. Weitere Informationen finden sich unter “Vorbeugung und Therapie”.

Insektengiftallergene

Insektengifte bestehen aus unterschiedlichen Substanzen. Einige von ihnen setzen direkt Histamin frei und lösen auch bei Menschen, die nicht unter einer Allergie leiden, lokale Reaktionen aus.

Für die eigentlichen allergischen Reaktionen vom Allergietyp I (Soforttyp) sind Eiweißbestandteile im Insektengift verantwortlich. Beim Allergietyp I reagiert das Immunsystem auf das Allergen mit der Herstellung von Allergieantikörpern (IgE).

In Mitteleuropa sind vor allem die Insektengifte der Honigbiene (Apis mellifica) und der Wespe (Gattung Vespula) Auslöser von Allergien. Zwischen dem Bienengift und Hummelgift sowie zwischen dem Hornissengift und Wespengift können Kreuzreaktionen auftreten, wobei allerdings Hummelstiche sehr selten sind.

Bienengift weist weltweit die gleiche Zusammensetzung auf, während Wespengift auf verschiedenen Kontinenten unterschiedlich sein kann. Andere Insekten, wie Mücken oder Schnaken, können zwar ebenfalls starke lokale Reaktionen an der Einstichstelle auslösen, es handelt sich dabei aber um individuell unterschiedliche toxische Reaktionen, während allergische Allgemeinreaktionen in diesen Fällen sehr selten auftreten. In fremden Ländern kann es jedoch zu Kreuzreaktionen kommen, z. B. mit Ameisengift.

Allergene im Bienen- und Wespengift

Verantwortlich für allergische Reaktionen auf Insektengifte sind in Mitteleuropa hauptsächlich die Allergene Phospholipase A (Api m 1), Mellitin (Api m 4) und Hyaluronidase (Api m 2) im Bienengift, sowie Hyaluronidase, Phospholipase A und Phospholipase B im Wespengift.

Eine Allergie gegen ein Bienen- oder Wespengift kann verschiedene, zum Teil heftige Symptome bis hin zu einem anaphylaktischen Schock, auslösen.

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Autor/innen: S. Höppner, M. A. Dr. S. Schmidt    Zuletzt aktualisiert: 14.04.2023

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