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Häufigkeit und Diagnose
Häufigkeit von Bienen- und Wespenstichallergien
Eine Sensibilisierung auf Insektengiftallergene kann bei bis zu 25 Prozent der Allgemeinbevölkerung und bei bis zu 50 Prozent der Kinder gefunden werden. Sensibilisierung bedeutet, dass das Immunsystem ein Allergen nach dem ersten Kontakt als fremd erkennt, ohne dass sich schon eine Reaktion zeigt (IgE nachweisbar).
Allergische Reaktionen auf Bienen- oder Wespenstiche zeigen sich in der Regel durch Lokalreaktionen. Diese treten bei 2,4 bis 26,4 Prozent der Allgemeinbevölkerung auf. Allgemeinreaktionen (siehe “Symptome”) treten nur mit einer Häufigkeit von 1,2 bis 3,5 Prozent auf.
Am häufigsten sind Menschen betroffen, die auch an anderen Allergien leiden oder Personen, bei denen es einen Allergiker in der Familie gibt.
Insektenstiche, zumeist Wespenstiche, sind im deutschsprachigen Raum die häufigsten Auslöser für eine anaphylaktische Reaktion.
Im Kindesalter erleidet eins von hundert Kindern eine anaphylaktische Reaktion durch einen Wespenstich.
Verglichen mit einer Pollenallergie oder einer Hausstaubmilbenallergie sind Allergien gegen Insektengift zwar selten, dafür sind sie aber nicht zu unterschätzen.
Diagnose
Um die richtige Diagnose stellen zu können, ist es wichtig das reaktionsauslösende Insekt zu identifizieren:
Biene
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Wespe
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Angriffsverhalten: | eher friedlich, reagiert nur am Bienenstock aggressiv | eher aggressiv |
Flugzeit: | vor allem von Frühling bis Spätsommer | vor allem Sommer bis Spätherbst |
Nahrung: | süße Pflanzensäfte und Pollen | u.a. Früchte, Fleisch und Wurst |
Stachel: | bleibt nach dem Stich in der Haut zurück | bleibt NICHT in der Haut stecken |
Vorkommen: | in der Nähe von Bienenstöcken, Blüten, Klee | in der Nähe von Speisen und Abfall |
Ein Allergietest auf Insektengifte sollte nur durchgeführt werden, wenn es nach einem Stich zu einer Allgemeinreaktion gekommen ist.
Ein vorsorglicher Allergietest ist nicht sinnvoll, da zwar viele Menschen sensibilisiert sind, aber nicht allergisch reagieren. So könnte ein positiver Allergietest zu einer unnötigen Verunsicherung führen.
Pricktest
Kam es zu einer anaphylaktischen Reaktion, so sollte in der ersten Woche nach dem Stich ein Allergietest mit dem verdächtigten Insektengift erfolgen. Üblicherweise wird der Arzt einen Pricktest veranlassen.
Beim Pricktest wird das verdünnte Insektengift in steigender Dosierung auf die Haut aufgetragen und mit einer kleinen Lanzette in die Haut gepiekst (engl. to prick: pieksen, einstechen). Anschließende Quaddeln an der Teststelle auf der Haut zeigen die Reaktionen des Körpers an. War der erste Test negativ, sollte er nach vier bis sechs Wochen wiederholt werden.
Der Pricktest mit Bienen- und Wespengift sollte nur von erfahrenen Allergologen durchgeführt werden. Dieser muss in der Lage sein, bei einer möglichen Überreaktion entsprechende Gegenmaßnahmen zu ergreifen. War die Stichreaktion lebensbedrohlich, so kann eine stationäre Durchführung des Tests sinnvoll sein.
Bestimmung des spezifischen IgE im Blut
Zusätzlich kann der Arzt die spezifischen Antikörper (IgE) im Blut des Patienten nachweisen lassen. Dieses Verfahren hat den Vorteil, dass es, abgesehen von der Blutentnahme, kein Risiko für den Patienten bedeutet. Allerdings ist der Test weniger empfindlich als der Pricktest. Zur Sicherung der Diagnose sollte der Bluttest in der ersten Woche nach dem Stich vorgenommen werden. Ein zweiter Bluttest erfolgt zwei bis vier Wochen nach der ersten Blutentnahme.
Diagnostische Verfahren werden nur eingesetzt, wenn eine Hyposensibilisierung in Erwägung gezogen wird.
Mehr zur Bestimmung des spezifischen IgE im Blut
Stichprovokation
Im Einzelfall kann stationär mit einem bewusst herbeigeführten Bienen- oder Wespenstich getestet werden, ob die verabreichte Erhaltungsdosis einer Hyposensibilisierung ausreichenden Schutz bietet. Dies ist nur ausnahmsweise notwendig und darf nur von sehr erfahrenen Allergologen durchgeführt werden.
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Autor/innen: S. Höppner, M. A. Dr. S. Schmidt Zuletzt aktualisiert: 14.04.2023