Vorbeugung und Therapie

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Vorbeugung und Therapie

Nach einem Insektenstich muss ein eventuell stecken gebliebener Stachel möglichst rasch entfernt werden.

Am besten ist es, den Stachel mit dem Fingernagel wegzukratzen. Das verhindert, dass sich der Giftsack in die Haut entleert.

Auslöser meiden

Es ist kaum möglich, Insektenstiche zu 100% zu vermeiden, es gibt jedoch einige Tipps, die helfen, Bienen und Wespen fernzuhalten:

  • Keine süßen Getränke und Speisen draußen verzehren. Nicht aus einer Getränkedose trinken, da Bienen und Wespen sich gern darin verstecken.
  • Nicht barfuß im Freien laufen.
  • Nicht nach Insekten schlagen oder sie verscheuchen, das macht sie angriffslustig. Lieber ganz ruhig bleiben, auch wenn es schwerfällt.
  • Abfalleimer und Fallobst locken Wespen und Bienen an und sollten daher gemieden werden.
  • Süße Parfums sollten vermieden werden, denn auch sie locken Insekten an.
  • Insektengitter vor den Fenstern helfen zu vermeiden, dass Bienen und Wespen in die Wohnräume gelangen.

Lokale Reaktionen

Reagiert die Haut „nur“ mit einer starken Schwellung, so hilft eine Kältekompresse diese einzudämmen. Antihistamintabletten lindern zusätzlich. Außerdem kann der Arzt ein Kortisongel verordnen, um die Reaktion zu lindern.

Bei einem Stich im Mundraum sollte dieser sofort mit Eiswürfeln gekühlt werden, um ein Anschwellen der Atemwege zu verhindern. In diesem Fall ist es ratsam, einen Arzt zu konsultierten.

Schwere Allgemeinreaktion, anaphylaktischer Schock

Notfallbehandlung

Reagiert der Patient mit systemischen Symptomen, so sollte sofort ein Notarzt informiert werden. Für zukünftige anaphylaktische Reaktionen wird der Arzt den Patienten mit einer Notfallapotheke ausstatten. Diese besteht aus:

  • einem Autoinjektor mit Adrenalin
  • Kortisonsaft
  • Antihistaminikum
  • bei Asthmatikern zusätzlich ein schnell wirksames Spray zum Weiten der Bronchien.

Kortison und Antihistaminikum sollten sofort nach dem Stich in der vorgeschriebenen Dosis eingenommen werden, der Autoinjektor (z.B. Anapen® oder Fastjekt®) wird bei den ersten Symptomen injiziert.

Zur Weiterbehandlung sollte ein Notarzt gerufen werden.

Weitere Informationen zur Notfallbehandlung eines anaphylaktischen Schocks finden Sie hier.

Das Notfallset muss der Patient immer bei sich tragen.

Für Schule und Kindergarten gibt es vorbereitete Notfallpläne. Diese Pläne sollen mit dem behandelnden Arzt ausgefüllt und dann mit Erziehern und Lehrerinnen besprochen werden.

Die Anaphylaxie-Notfallpläne sind über den Deutschen Allergie- und Asthmabund (DAAB) als Plakat und als Download-Datei erhältlich.

Außerdem hilft eine Anaphylaxie-Schulung (AGATE, www.anaphylaxieschulung.de) Ängste abzubauen.

Spezifische Immuntherapie/Hyposensibilisierung

Patienten, die schon einmal mit einem allergischen Schock auf einen Insektenstich reagiert haben, sollten sich einer Spezifischen Immuntherapie (SIT) unterziehen. Das Gleiche gilt für Menschen, die viel mit Bienen oder Wespen in Kontakt kommen (z.B. Imker) und auf einen Stich „nur“ mit Übelkeit reagiert haben.

Die SIT mit Bienen oder Wespengift ist allerdings nicht ganz ungefährlich und wird daher nicht leichtfertig durchgeführt. Sie wird im Sommer im Rahmen einer zwei- bis fünftägigen stationären Schnell- oder Ultra-Rush-Hyposensibilisierung begonnen. Sie kann auch im Herbst rein ambulant begonnen und dann weitergeführt werden. Hierbei wird schnell die Erhaltungsdosis erreicht, die etwa drei (evtl. auch fünf) Jahre lang ambulant weitergeführt wird.

Während der Erhaltungsphase sind die Betroffenen im begrenzten Maße vor weiteren anaphylaktischen Reaktionen geschützt. Trotzdem sollte das Notfallset weiterhin mitgeführt werden!

Infos und Tipps zum Verhalten nach einem Wespenstich finden Sie auch auf der Seite der IKK classic: “Wespenstich – was tun? Wann zum Arzt?”.

Autor/innen: Dr. S. Schmidt J. Linnemann    Zuletzt aktualisiert: 14.04.2023

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