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Cashew-Allergie
Der Cashewbaum (Anacardium occidentale) auch Kaschubaum, Acajubaum oder Nierenbaum genannt, gehört zur Familie der Sumachgewächse (Anacardiaceae). Er wächst im tropischen Klima und trägt Cashewäpfel und Cashewkerne. Die englische Schreibweise Cashew wird am häufigsten verwendet.
Fälschlicherweise wird der Cashew-Kern auch „Nuss“ genannt. Biologisch betrachtet ist diese Bezeichnung nicht richtig. Zur Familie der Sumachgewächse gehören auch Mango oder Pistazie, aber keine Nuss (Wikipedia, 2011).
Diese Tabelle gibt einen Überblick über die botanische Zuordnung verschiedener „Nüsse“. Tabelle öffnen
Cashew kommt in vielen Lebensmitteln vor
Cashew-Kerne erfreuen sich wachsender Beliebtheit und kommen vielfach in Lebensmitteln vor. Beispiele sind:
- Pesto
- Müsli
- asiatische Küche
- Nussmischungen (sogenanntes „Studentenfutter“)
- Backwaren
- Süßspeisen
Nach der EU-Richtlinie 2007/68/EG muss die Nahrungsmittelindustrie auf verpackten Lebensmitteln angeben, ob Cashew-Kerne enthalten sind. Dies gilt allerdings nicht für offene Lebensmittel wie sie beim Bäcker oder Fleischer erhältlich sind.
Allergische Reaktionen auf Cashew-Kerne: selten, aber gefährlich
Allergische Reaktionen auf Cashew-Kerne sind bisher relativ selten.
Wenn es jedoch zu einer allergischen Reaktion kommt, so fällt diese oft sehr schwer aus. Das Risiko eines anaphylaktischen Schocks ist groß.
Kinder sind stärker gefährdet
Studien zeigten, dass Kinder noch häufiger auf Cashew-Kerne als auf Erdnüsse mit einem allergischen Schock reagieren (Davoren & Peake, 2005; Clark, Anagnostou & Ewan, 2007).
Die beiden Majorallergene sind Ana o 1 und Ana o 2. Die Struktur von Ana o 2 ist den Proteinen von Hülsenfrüchten relativ ähnlich (AllAllergy). Dies könnte die häufigen Kreuzreaktionen mit Erdnüssen erklären, obwohl diese nicht zur Sumachgewächs-Familie gehören.
Zu Kreuzreaktionen kommt es auch mit Früchten aus der Familie des Cashew. Betroffen sind vor allem Pistazien. Seltener sind Kreuzreaktionen mit den nicht biologisch verwandten Walnüssen, Haselnüssen oder Paranüssen.
Fachleute gehen davon aus, dass die Allergene der Cashew-Kerne in die Muttermilch übergehen. Die genaue Menge an von der Mutter verzehrten Kernen, die bei gestillten Kindern eine allergische Reaktion auslösen, ist unbekannt. Daher sollten stillende Mütter, deren Kinder allergisch auf Cashew-Kerne reagieren, für die Stillzeit auf den Verzehr der Kerne verzichten (Friedrichs, 2011).
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Literaturquellen
- AllAllergy. Cashew Nut. Abgerufen am 08. August 2011 von allallergy.net (zuletzt aufgerufen im März 2018).
- Clark, A., Anagnostou, K., & Ewan, P. (2007): Cashew nut causes more severe reactions than peanut: case-matched comparison in 141 children. Allergy , 62 (8), S. 913-916.
- Davoren, M., & Peake, J. (2005): Cashew nut allergy is associated with a high risk of anaphylaxis. Archives of Disease in Childhood , 90 (10), S. 1084-1085.
- Friedrichs, F. (2011): Darf die stillende Mutter eines Nuss-allergischen Kindes Nüsse essen? Kinder- und Jugendarzt , 42 (6), S. 360.
- Funk-Wentzel, P., Fischer, P. (2010): Baumnussallergien, Pädiatrische Allergologie in Klinik und Praxis, 3/2010, S. 35-36.
- Richtlinie 2007/68/EG der Kommission vom 27. November 2007 zur Änderung von Anhang IIIa der Richtlinie 2000/13/EG des Europäischen Parlaments und des Rates hinsichtlich bestimmter Lebensmittelzutaten. eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=OJ:L:2007:310:0011:0014:DE:PDF (zuletzt aufgerufen im März 2018).
- Wikipedia (2011): Cashew. de.wikipedia.org/wiki/Cashew (zuletzt aufgerufen im März 2018).
Autor/innen: J. Linnemann Zuletzt aktualisiert: 14.02.2023