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Erdnussallergie
Die Erdnuss ist ein zunehmend eingesetztes Nahrungsmittel. Weltweit werden jährlich 33 Millionen Tonnen Erdnüsse geerntet, von denen 60.000 Tonnen nach Deutschland importiert werden. Die Erdnuss stammt ursprünglich aus Südamerika und ist eine Frucht des Arachis hypogeae Strauches.
Erdnüsse sind im botanischen Sinne keine Nüsse, sondern gehören zu den Hülsenfrüchten (Leguminosen) und sind somit mit Sojabohnen verwandt und nicht mit Haselnüssen.
Diese Tabelle gibt einen Überblick über die botanische Zuordnung verschiedener „Nüsse“. Tabelle öffnen
Erdnüsse sind ein wichtiger Mineralstofflieferant: Sie gelten als „Nerven- und Muskelnahrung“. Grund dafür ist, dass über 75% des Fettes aus einfach und mehrfach ungesättigten Fettsäuren besteht, welche sehr wertvoll für den Körper sind.
Allergene der Erdnuss
Erdnüsse enthalten sehr bedeutsame Allergene. Das wichtigste davon ist das Erdnussallergen Ara h2, ein Erdnusseiweiß (zur Bezeichnung von Allergenen siehe „Allergene allgemein“).
Der Erdnussallergie geht grundsätzlich eine Sensibilisierung voraus.
Symptome der Erdnussallergie
Erdnussallergene sind hitzestabil. Es reichen bereits Mengen im Mikrogrammbereich aus, um Symptome der Erdnussallergie auszulösen. Diese zeigen sich wenige Momente nach dem Genuss einer Erdnuss oder von Erdnussspuren. Dazu können gehören:
- Schleimhautschwellungen im gesamten Mund- und Rachenraum
- Juckreiz und Anschwellen der Zunge
- Anschwellen der Lippe
- Luftnot
- Übelkeit, Erbrechen und Durchfall
- Kreislaufbeschwerden
- Anaphylaktische Reaktion
Häufigkeit
Aufgrund des vermehrten technologischen Einsatzes in der Lebensmittelindustrie, steigt die Anzahl von Erdnussallergikern in Deutschland an. Bei Kindern gilt die Erdnuss als relevantestes Nahrungsmittelallergen: Zehn Prozent der Kinder und Jugendlichen unter 18 Jahren sind sensibilisiert. Im Vergleich zu anderen Nahrungsmittelallergien fallen die Symptome einer Erdnussallergie häufig besonders stark aus.
Therapie und Tipps
Eine Therapie der Erdnussallergie ist nur begrenzt möglich, was für Betroffene einen Eingriff in die Lebensführung bedeutet. Denn Erdnüsse müssen nun vom Speiseplan entfernt werden. Bei kaum einem anderen Allergen ist dieses Vorhaben schwieriger. Denn Erdnüsse kommen in den unterschiedlichsten Lebensmitteln vor und können zudem über Produktionsanlagen in Lebensmittel gelangen, die eigentlich erdnussfrei sind.
Aufgrund dieser Schwierigkeiten finden sich auf Allum einige Tipps zum Umgang bei einer Erdnussallergie.
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Literaturquellen
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- Diätetik in der Allergologie von Thomas Werfel und Imke Reese von Dustri (Broschiert - Mai 2010)
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- Netdoktor: www.netdoktor.de/ernaehrung/e-410-johannisbrotkernmehl/
Autor/innen: S. Höppner, M. A. | Dr. S. Schmidt Zuletzt aktualisiert: 22.04.2023