Auslöser und Häufigkeit

Auslöser

Es gibt keine generelle Ursache für die Neurodermitis, vielmehr spielen mehrere Einzelfaktoren zusammen. Zu diesen Faktoren gehören sowohl endogene (persönliche) Faktoren (wie erbliche Veranlagung, psychische Faktoren) als auch Umwelteinflüsse (wie Allergene, Hautreizungen). Oft ist ein Auslöser aus der Umwelt ausschlaggebend dafür, dass die Neurodermitis ausbricht. Für Neurodermitiker ist es somit wichtig, die persönlichen Provokations- oder Triggerfaktoren zu kennen.

Triggerfaktoren

Mögliche Triggerfaktoren sind mechanische Reize auf der Haut wie Textilien (Wolle, einige synthetische Stoffe, Textilien mit groben Fasern), Schweiß oder Waschgewohnheiten.

Ein großer Teil der Patienten mit Neurodermitis leidet zusätzlich unter Allergien. Bei Erwachsenen treten meist Allergien gegen Aeroallergene wie Hausstaub, Pollen oder Tierhaar auf, während Nahrungsmittelallergien insbesondere Patienten im Säuglings- und Kleinkindalter betreffen. Am häufigsten bestehen Nahrungsmittelallergien gegen Milch, Ei, Nüsse, Fisch, Soja und Weizen. Der Kontakt mit dem Allergen kann ebenfalls zu einer Krankheitsverschlechterung führen.

Der starke Juckreiz, der durch die Neurodermitis verursacht wird, verführt die meisten Patienten zum Kratzen bis hin zu offenen Wunden. Infizieren sich die Wunden, führt dies zu einer weiteren Verschlechterung des Hautbildes. Aber auch Stress, hormonelle und klimatische Veränderungen sind typische Triggerfaktoren

Häufigkeit

Im Kindesalter ist die Neurodermitis deutlich häufiger als bei Erwachsenen. Die Angaben zur Häufigkeit schwanken jedoch je nach Quelle.

KiGGS-Basiserhebung (Erhebungszeitraum 2003-2006)

Nach Angaben des KiGGS (Kinder- und Jugendgesundheitssurvey) hatten 13,2 % der Kinder in Deutschland bereits einmal in ihrem Leben ein atopisches Ekzem (Neurodermitis), aktuell sind nach Elternaussagen 7,2 % davon betroffen. Für Erwachsene wird in andren Quellen eine Häufigkeit von ca. 3 % angegeben.

In der Vergangenheit zeigten manche Studien, dass die Neurodermitis in Ostdeutschland etwas häufiger ist als in Westdeutschland. Der KiGGS konnte dieses jedoch nicht bestätigen.

Zeitlicher Trend: Vergleich der Ergebnisse zwischen KiGGS Basis- und Folgebefragung

In der KiGGS-Folgebefragung (Erhebungszeitraum 2009-2012) waren 14,3 % jemals von Neurodermitis betroffen. Das sind 1,1 Prozentpunkte mehr, als noch in der Basiserhebung. Allerdings ist die 12-Monats Prävalenz (wie viele Teilnehmer waren in den letzten 12 Monaten noch von der Erkrankung betroffen) um 1,2 % gesunken. Das deutet darauf hin, dass die Häufigkeit von Neurodermitis aktuell leicht rückläufig ist.

Stand: 30. Juni 2020 - 21:10 Uhr

Autor/en: