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Symptome und Auslöser
Symptome der Urtikaria
Woran erkennt man die Nesselsucht? Das typische Symptom der Urtikaria ist die Quaddel (Urtica), die drei charakteristische Merkmale hat:
- Eine zentrale Schwellung, meist mit einer umgebenden Rötung
- Juckreiz
- Flüchtigkeit, d.h. die Haut nimmt in wenigen Minuten bis Stunden wieder ihr normales Aussehen an.
Die Quaddel entsteht durch ein Ödem der Oberhaut. Die Weitstellung der Blut- und Lymphgefäße der Unterhaut bewirkt diese Flüssigkeitseinlagerung in der oberen Hautschicht.

Häufig treten neben den Quaddeln auch Schwellungen in tiefer gelegenen Hautanteilen auf, die sogenannten Angio-Ödeme, die besonders häufig im Gesicht (Quincke-Ödem) auftreten.

Neben den Quaddeln und Hauterscheinungen können in seltenen Fällen weitere Begleitsymptome der Urtikaria auftreten (Henz 1996):
- Abgeschlagenheit
- Kopfschmerzen
- Fieber
- Luftnot und Heiserkeit, asthmatische Beschwerden
- Schluckbeschwerden
- Appetitlosigkeit
- Übelkeit
- Erbrechen
- Durchfall
- Magenkrämpfe
- Verwirrtheit
- Blutdruckabfall
- Herzbeklemmungen
- Gelenkschwellungen
Auslöser
Als Auslöser und Ursachen für die Urtikaria kommt eine Vielzahl von Faktoren in Betracht.
Bei Kindern ist die Urtikaria häufig mit nicht-allergischen Faktoren assoziiert. Mehr als die Hälfte aller Urtikaria-Erkrankungen sind auf Infektionen zurückzuführen.
Etwa die Hälfte der chronischen Beschwerden wird von einer physikalischen Urtikaria bzw. einer anderen induzierbaren Urtikaria verursacht. IgE-vermittelte Nahrungsmittelallergien sind bei einer chronischen Urtikaria wenig relevant.
Wichtige Ursachen und Auslöser der Urtikaria (modifiziert nach Wahn 1998, siehe auch AWMF-Leitlinie):
I. Immunologisch (allergisch) vermittelte Reaktionen
IgE-vermittelt
- Nahrungsmittel
- Medikamente (z B. Penicillin)
- Inhalationsallergene (z. B. Tierallergene)
- Insektengifte
II. Infektionen
- Bakterien
- Parasiten
- Viren
- Pilze
III. Schmerzmittel- und Konservierungsmittelunverträglichkeit
- Acetylsalicylsäure
- Tartrazin (Azo-Farbstoffe)
- Benzoesäure
- Alkohol
IV. Physikalische Auslöser
(einige Formen sind immunologisch vermittelt)
- Dermographismus (Urticaria factitia)
- Thermisch-ausgelöste Urtikaria
a) Lokalisierte Hitze-Urtikaria
b) Generalisierte oder cholinergische Urtikaria
c) Kälte-Urtikaria - Licht-Urtikaria
- Druck-ausgelöste Urtikaria
- Aquagene Urtikaria
- Lokale Hitze-Urtikaria
- Vibratorisches Angioödem
V. Hereditäre Erkrankungen
- Hereditäres angioneurotisches Ödem (HANE)
- Komplement-Faktor-I-Mangel
- Familiäre Kälte-Urtikaria
VI. Urtikaria pigmentosa (Mastozytose)
Vll. Autoimmunurtikaria
Die Urtikaria pigmentosa, familiäre Kälteurtikaria und das hereditäre Angioödem werden inzwischen nicht mehr als Urtikaria-Subtypen angesehen.
Einige Informationen zu den verschiedenen Urtikaria-Formen erhalten Sie in der Box „Zusätzliche Informationen“ des Textes „Urtikaria-Formen“.
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Autor/innen: Dr. S. Schmidt | J. Linnemann, M. Sc. | J. Kiel, M. Sc. Zuletzt aktualisiert: 23.04.2023