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Symptome und Therapie
Teilweise reicht ein Gang entlang befallener Bäume aus, um Symptome des sogenannten Lepidopterismus zu zeigen. So wird die Krankheit bezeichnet, die durch die Brennhaare von Schmetterlingen (Lepidoptera) hervorgerufen wird.
Von den 165.000 Arten besitzen 200 Arten Brennhaare. In Mitteleuropa ist es in erster Linie der Eichenprozessionsspinner.
Die meisten Erkrankungen wurden bisher aus Süddeutschland gemeldet. Doch weil sich der Eichenprozessionsspinner ausbreitet, wird es in Zukunft wohl auch vermehrt Erkrankungen im Norden geben.
Ein Kontakt zu den Brennhaaren kann heftige Symptome auslösen:
- starker Juckreiz,
- Kontakturtikaria,
- toxisch-irritative Dermatitis,
- Papelbildung (erinnert an Insektenstiche),
- Keratokonjunktivitis,
- Rhinitis,
- Pharyngitis,
- Atemnot.
Teilweise treten allergische Reaktionen auf. Zudem ist ein Fall bekannt, bei dem es zu einem allergischen Schock gekommen ist.
In betroffenen Gebieten ist es sinnvoll, nicht nur die üblichen Auslöser in die Diagnose mit einzubeziehen, sondern auch immer die Brennhaare des Eichenprozessionsspinners.
Symptome auch ohne direkten Kontakt möglich
Es ist kein direkter Kontakt zu Gespinstnestern oder Raupen nötig, um unter Lepidopterismus zu leiden. Auch durch die Luft fliegende Brennhaare können Symptome verursachen.
Zudem können Beschwerden auch außerhalb der „Raupensaison“ auftreten, weil Brennhaare in alten Gespinstnestern noch lange nach deren Bildung Reizungen auslösen können. Aus diesem Grund ist das ganze Jahr über mit einer Erkrankung zu rechnen.
Therapie
Die Symptome lassen meistens nach kurzer Zeit wieder nach.
Daher ist bei den meisten Patienten eine Behandlung mit Antihistaminika und / oder topischen Steroiden ausreichend.
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Beiträge im Web
- Umweltbundesamt: Informationen zum Eichenprozessionsspinner
- Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft: Eichenprozessionsspinner - Gefahr für Wald und Mensch
- Landesforsten Rheinland-Pfalz: Mögliche Gesundheitsgefahr durch Eichenprozessionsspinner
- Julius Kühn-Institut: Eichenprozessionsspinner
- Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf Berlin: Der Eichenprozessionsspinner
- Pflanzenschutzamt Berlin: Der Eichenprozessionsspinner
Literaturquellen
Heudorf, U. (2011): Eichenprozessionsspinner - ein Thema auch für die kinderärztliche Praxis, Pädiatrische Allergologie in Klinik und Praxis, 1/2011, S. 31-32.
Julius Kühn-Institut (2012): Eichenprozessionsspinner (Thaumetopoea processionea L.), Flyer, 2. Auflage Juni 2012.
Rahlenbeck S, Utikal, Dtsch. Ärzteblatt 2017: 114(18): A-896/B-754/ C 738: Eichenprozessionsspinner-Allergie: Raupen mit reizenden Brennhaaren
Niederländische Behörde für Lebensmittelsicherheit und Verbraucherschutz, Wirtschaftsministerium (Übersetzung aus dem Niederländischen): Leitfaden zur Eindämmung des Eichenprozessionsspinners. Aktualisierung 2013.
Autor/innen: J. Kiel Zuletzt aktualisiert: 16.04.2023