Zusammenfassung

Bildquelle: GTÜ / pixelio.deFeinstaub als vorrangiges Umweltproblem

Einige Aspekte vom Wirkmechanismus sind noch unklar.

Ganz eindeutig belegt ist die Assoziation vom Feinstaubgehalt und der Zahl der täglichen Krankenhausaufnahmen und Todesfälle. Langzeitstudien zeigen, dass eine zusätzliche Feinstaubkonzentration (PM 2,5) von 10 μg/m3 (Jahresmittelwert) mit einem Anstieg um 6 Prozent für die Gesamtsterblichkeit, um 9 Prozent für die Sterblichkeit an Herz-Kreislauf- und Atemwegserkrankungen und um 14 Prozent für die Sterblichkeit an Lungenkrebs einhergeht (GSF).

Die Hochrechnung, dass in Deutschland 10.000 bis 19.000 Todesfälle (es wurden auch Zahlen von 69.000 und 100.000 verbreitet) jährlich durch Dieselabgase bedingt werden, ist mit vielen Ungewissheiten behaftet. Klar scheint jedoch zu sein, dass es sich bei der Feinstaubbelastung um ein Gesundheitsproblem ersten Ranges handelt, das quantitativ viel bedeutender ist als die allermeisten anderen umweltmedizinischen Probleme, auch deshalb, weil sehr große Teile der Bevölkerung davon betroffen sind. Insofern besteht hier auch dringender Handlungsbedarf.

Es gibt keine unschädliche Feinstaubkonzentration. Für die Bevölkerung der Europäischen Union ergibt sich im Durchschnitt eine um mindestens ein Jahr reduzierte Lebenserwartung durch die Gesamtfeinstaubbelastung.

Die Feinstaubproblematik zeigt die Schwierigkeiten auf, die entstehen, wenn nicht einhaltbare Gesundheitsstandards durch Gesetze oder Verordnungen festgelegt werden. Gleichwohl ist die EU-Richtlinie sinnvoll und wichtig, gibt sie doch erstmals den Anstoß, dass sich die breite Öffentlichkeit mit dem Problem und mit den Folgen beschäftigt und über die Tolerierbarkeit von Verkehrsemissionen ernsthafter nachdenkt.

Stand: 18. August 2020 - 10:19 Uhr

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