Folgen einer Vergiftung mit Pyrrolizidin-Alkaloiden

Vergiftung mit Pyrrolizidin-Alkaloiden

Die Pyrrolizidin-Alkaloide werden nach der Aufnahme im Körper zu Giftstoffen verstoffwechselt. Die Giftstoffe werden nicht ausgeschieden, sondern reichern sich im Körper an. Hiervon ist insbesondere die Leber betroffen.

Eine Vergiftung mit Pyrrolizidin-Alkaloide wird oft erst einige Tage nach deren Aufnahme erkannt, so dass ein Zusammenhang zwischen Vergiftung und Ursache nicht immer sofort hergestellt wird.

Neben einer direkten Schädigung der Leber können die Giftstoffe langfristig Leberzirrhose und Leberkrebs verursachen oder auch Schädigungen bei Embryonen hervorrufen.

Je nach Menge der Giftstoffe und der Länge des Aufnahmezeitraums entstehen akute oder chronische Vergiftungen, die häufig innerhalb weniger Tage bis Wochen oder erst nach mehreren Monaten zum Tod führen können. Bisher gibt es keine Therapiemöglichkeiten bei Vergiftungen mit Pyrrolizidin-Alkaloiden.

Bewertung durch das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR):

Da es (noch) keine verbindlichen Höchstwerte für Lebensmittel gibt, empfiehlt das BfR eine tägliche Dosis von 0,007 mg/kg nicht zu überschreiten. Diese Grenze ist insofern problematisch, da bei manchen Honigen bereits 5 g bis 10 g ausreichen und nur die Gesamtheit der Pyrrolizidin-Alkaloide bemessen wird und nicht die Einzelsubstanzen. Auf jeden Fall fordert des BfR eine Nulltoleranz bezüglich einer Verunreinigung der Nahrungsmittel mit Pyrrolizidin-Alkaloiden.

Das BfR sieht erheblichen Forschungsbedarf in Bezug auf die Entwicklung und Etablierung einer entsprechenden Analytik, durch die Pyrrolizidin-Alkaloide in Lebens- und Futtermitteln erfasst sowie die toxikologische Charakterisierung einzelner Pyrrolizidin-Alkaloide möglich wird.

EU: auf EU-Ebene soll ab Juli 2022 ein Höchstwert von 1 mg PA pro Kilogramm getrockneten Oreganos bzw. Majoran gelten. 

Stand: 5. Oktober 2020 - 11:43 Uhr

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