Legionellen-Erkrankungen, Diagnose und Therapie
Der Hauptinfektionsweg bei Legionellen ist das Einatmen erregerhaltiger Aerosole im Kontakt mit warmem Wasser. Der Kontakt ist zum Beispiel beim Duschen, durch Aerosole an Wasserhähnen, in Schwimmbeckenbereichen (z.B. Whirlpools), künstlichen Wasserfällen u.v.m. möglich. Auch eine Verbreitung über Kühltürme und Klimaanlagen ist denkbar. Offen ist die Frage, ob Autowaschanlagen eine Legionelleninfektion hervorrufen können. Eine direkte Übertragung der Legionellen von Mensch zu Mensch gibt es nicht.
Für eine Infektion mit Legionellen haben bestimmte Menschen ein erhöhtes Risiko: Ältere Menschen, Raucher und Menschen mit einem geschwächten Immunsystem, wie zum Beispiel Diabetiker. Männer erkranken ca. doppelt so häufig wie Frauen. Kinder sind nur selten betroffen.
Eine Legionelleninfektion kann sich in zwei unterschiedlichen Krankheitsbildern zeigen, die ähnlich verlaufen: Unwohlsein, Fieber, Kopf-, Glieder-, Thoraxschmerzen, Husten, Durchfälle und Verwirrtheit.
- Die „Legionärskrankheit“ äußert sich in einer schweren Lungenentzündung. Unbehandelt kann sie in jedem fünften Fall tödlich enden. Die Inkubationszeit liegt zwischen 2 und 10 Tagen.
- Das „Pontiac-Fieber“ äußert sich durch eine grippeähnliche, fiebrige Erkrankung. Die Inkubationszeit liegt hier bei bis zu 2 Tagen. Die Erkrankung, die in Deutschland pro Jahr etwa 100.000 Menschen betrifft, heilt innerhalb weniger Tage ab.
Bei Verdacht auf eine Infektion mit Legionellen sollte ein Arzt oder ein Krankenhaus aufgesucht werden. Eine Legionelleninfektion kann mittels Urinuntersuchung, molekularbiologischen Methoden und Anzüchtungen von Legionellen auf Spezialmedien (z.B. Trachealsekret, Sputum oder Lungengewebe) nachgewiesen werden.
Antibiotika können den Genesungsprozess unterstützen. Eine Impfung gegen Legionellen gibt es bisher nicht.
Stand: 24. Juni 2018 - 14:57 Uhr