Besonders problematische stabile Nahrungsmittelallergene
Die Erdnussallergie ist nicht selten mit schweren analyphaktischen Reaktionen verknüpft. Zum anaphylaktischen Schock gehören Schwellungen im Mund- und Gaumenbereich, Atemnot, Herz- und Kreislaufprobleme. Schlimmstenfalls können sie zum Tod führen (weitere Informationen dazu unter dem Krankheitsbild "anaphylaktische Reaktion").
Anaphylaktische Reaktionen treten auch bei Fischallergien auf. Deshalb ist die Untersuchung dieser Allergene so wichtig. Anaphylaxien können schon in niedrigster Dosis beim Einatmen (Inhalation) oder Berührung der Schleimhaut im Mundbereich auftreten. Vieles spricht dafür, dass dieses Phänomen mit der außerordentlichen Stabilität der jeweiligen Allergene zusammenhängt.
Die Hauptallergene der Erdnuss (Ara h 1 bis 4) sind Eiweiße (Proteine) mit erheblicher Resistenz gegen Speichel und Magensaft (siehe Tabelle). Vicilin (Ara h 1) und Glycinin (Ara h 3) sind außerdem noch relativ groß (größer als 60 000 Dalton). Es sind Fälle beschrieben, bei denen lediglich das Öffnen einer Erdnusstüte (Inhalation) oder die Reste von Erdnussöl in Salaten oder Gebratenem zu schweren allergischen Reaktionen geführt haben. Damit sind diese Allergene besonders gefährlich, wenn sie versteckt in Nahrungsmitteln enthalten sind, in denen man sie gar nicht vermutet.
Es gibt mittlerweile Testinstrumente mit denen niedrigste Dosen von versteckten Allergenen in Nahrungsmittelgemischen nachgewiesen werden können. Solche Tests sind in Einzelfällen für die Allergensuche in der Lebensmittelüberwachung sehr nützlich. Es ist aber sicher nicht möglich alle auf dem Markt befindlichen Lebensmittel exakt und regelmäßig zu untersuchen. Änderungen in der Herstellung und auch herstellungsbedingte Verunreinigungen können immer wieder zu Problemen mit versteckten Allergenen führen. Um so wichtiger ist eine qualifizierte Ernährungsberatung für Patienten mit Nahrungsmittelallergie, damit diese sich im Dschungel des Nahrungsmittelangebots zurechtfinden.
Beratungsangebote gibt es unter anderem beim Deutschen Allergie- und Asthmabund (DAAB). Es gibt ebenfalls Berufsorganisationen der allergologisch erfahrenen Ernährungsberaterinnen, die Adressen und Hilfen weitergeben. (Siehe "Linktipps und Literaturquellen").
Stand: 5. September 2019 - 12:29 Uhr
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