Die Problem-Allergene in der Kindheit
Kuhmilch und Hühnerei stehen als Nahrungsmittelallergene im Baby- und Kleinkindalter im Vordergrund. Die meisten IgE vermittelten Kuhmilch- und Hühnereiweißallergien treten in den ersten drei Lebensjahren auf. Bei mehr als 95 Prozent der Kinder, die sich dagegen sensibilisieren, verlieren sich die spezifischen Symptome im weiteren Verlauf.
Kuhmilchallergene
Jüngste Arbeiten aus der Gruppe von Sampson in den USA können zeigen, dass Kinder, welche die Kuhmilchallergie über das Kleinkindalter hinaus behalten, mit den IgE Antikörpern bestimmte Bruchstücke des Alpha s1-Caseins erkennen (Bufe 2001).
Die Kinder, welche die Kuhmilchallergie verlieren, haben keine IgE gegen diese besonderen Allergenbestandteile. Offensichtlich reagieren die Kinder mit einer schlechteren Prognose anders auf die Allergene als solche, die eine gute Aussicht haben, die Kuhmilchallergie zu verlieren.
Diese Untersuchungen weisen darauf hin, welche Rolle die Allergene selbst für den Verlauf der Erkrankung haben können. Neben dem Casein (Bos d 8) treten vier weitere Molekülgruppen als bedeutsame Allergene in der Kuhmilch auf (List of Allergens 2002). Sie sind auch unter "Tabelle wichtiger Allergene" aufgeführt.
Das Bos d 5, das Betalactoglobulin zeichnet sich besonders durch seine Hitzestabilität aus, während die anderen Allergene eher hitzeempfindlich (hitzelabil) sind. Wie stabil sie im Magensaft sind, ist bisher nicht gut untersucht. Häufig erkennen Patienten aber Bruchstücke der Allergene mit ihren IgE Antikörpern, so dass eine mögliche Veränderung der Eiweißstoffe (Proteine) durch Magensaft eine Allergie nicht verhindern würde.
Interessanterweise sieht man bei Kindern mit Sensibilisierung gegen Kuhmilcheiweiße selten eine allergische Reaktion auf Rindfleisch, das viel Albumin enthält. Das Albumin spielt demnach nur eine klinisch geringe Rolle.
Hühnereiallergene
Im Hühnerei findet man ebenfalls fünf verschiedene wichtige IgE reaktive Proteine (siehe Tabelle). Das Ovomucoid und das Ovalbumin sind die beiden wichtigsten Moleküle.
Beide Allergene befinden sich im Eiweiß. Das Eigelb enthält nur wenige Allergene. Ovomucoid ist hitze- und säurestabil, außerdem widerstandsfähig (resistent) gegen Eiweiß spaltende Enzyme (Proteasen).
Stand: 5. September 2019 - 12:28 Uhr
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