Analytik und Grenzwerte

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Schadstoffverteilung am Beispiel PCP
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Analytik

Die Frage, ob ein Wohnraum nennenswert mit PCP belastet ist, kann durch eine einfache Hausstaubanalyse oder eine Raumluftanalyse beantwortet werden.

Eine PCP-Belastung kann zum Beispiel im Zusammenhang mit der Anwendung PCP-haltiger Holzschutzmittel oder durch PCP-haltige Einrichtungsgegenstände wie Teppiche oder Ledermöbel entstehen. Wenn die Analysen positiv ausfallen oder andere Hinweise auf eine frühere Anwendung von Holzschutzmitteln im Innenraum vorliegen, können Materialanalysen bei Sanierungsentscheidungen weiterhelfen. Das Probenmaterial muss dabei nach Vorschrift an der Oberfläche des Holzes entnommen werden.

Häufig ist es sinnvoll, die Probe auch auf andere Holzschutzmittel hin analysieren zu lassen. Allerdings variieren die Ergebnisse einer Staub- und Holzuntersuchung mit der Art der Probennahme, der Probenaufarbeitung und der Analytik. Fachleute empfehlen, nur eine bestimmte Staubfraktion ("Fraktion kleiner als 63 Mikrometer") zur Analyse zu nutzen. Die Holzprobe sollte eine Schichtdicke von weniger als 2 Millimeter aufweisen (Salthammer 2001 und dort zitierte Literatur).

Der in Apotheken und Umweltbüros erhältliche "Biocheck PCP" ermöglicht die zerstörungsfreie Untersuchung von Gegenständen in Bezug auf ihre PCP-Freisetzungsrate. Die Probennahme erfolgt über 24 Stunden, das Messergebnis hat jedoch lediglich orientierenden Charakter. Es ist im übrigen nicht möglich, aus einer Materialbelastung mit PCP Rückschlüsse auf den PCP-Gehalt der Innenraumluft zu ziehen. PCP-Messungen im Holz helfen aber, die am stärksten belasteten Flächen zu identifizieren und eine Prioritätenliste für die Sanierung zu erstellen. Ob und wie umfangreich saniert werden muss, kann anhand der PCP-Richtlinie beurteilt werden (DIBt, 1997).

Grenzwerte/ Richtwerte

Das (ehemalige) Bundesgesundheitsamt hat 1993 einen Vorsorgewert für PCP in der Innenraumluft von weniger als 1 Mikrogramm pro Kubikmeter empfohlen (Bundesgesundheitsamt 1993). Einen entsprechenden Wert nennt auch die Innenraumlufthygiene-Kommission des Umweltbundesamtes: Sie empfiehlt eine Sanierung, wenn die Raumluftkonzentration im Jahresmittel über 1 Mikrogramm PCP pro Kubikmeter liegt. Als Sanierungsziel werden Werte unterhalb von 0,1 Mikrogramm PCP pro Kubikmeter genannt.

Sofern in der sogenannten "Fraktion kleiner als 63 Mikrometer" des Hausstaubs mehr als 5 Milligramm PCP pro Kilogramm Staub gefunden werden, deutet dies auf eine PCP-Exposition hin, die über die Grundbelastung hinausgeht. Bei Überschreitung sollte nach möglichen Quellen gesucht werden. Manchmal wird auch der Gesamtstaub untersucht. Hier liegt der Referenzwert bei 2,3 Milligramm pro Kilogramm für die alten Bundesländer und bei 1,0 Milligramm pro Kilogramm für die neuen Bundesländer. Holz mit einem PCP-Gehalt von über 5 Milligramm pro Kilogramm gilt als belastet.

Stand: 10. August 2017 - 10:09 Uhr

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