Bettgestell, Bettwäsche und Bettzeug
Bettgestell
Das Bettgestell sollte die Luftzirkulation unter der Matratze erlauben, um eine gute Abfuhr der Feuchtigkeit zu ermöglichen. Das hemmt das Milbenwachstum und verhindert, dass Schimmelpilze die Matratze besiedeln.
Ein gepolstertes Bettgestell macht den Effekt des Encasings vollkommen zunichte.
Schlafsofas sind für Milbenallergiker nicht geeignet.
Bettwäsche
Am besten ist es, die Bettwäsche inklusive Laken wöchentlich zu wechseln und bei 60°C zu waschen. Milbenabtötende Substanzen (z.B. Benzylbenzoat) in der Waschmaschine helfen nicht so gut wie eine heiße Wäsche.
Bettzeug (Kopfkissen und Oberbett)
Um die Milbenkonzentration in der Bettdecke und im Kissen klein zu halten, sollten Allergiker Kopfkissen und Decke alle drei bis sechs Monate bei mindestens 60°C für wenigstens 40 Minuten waschen. Wenn die Haushaltswaschmaschine hierfür zu klein ist, kann man auf einen Waschsalon ausweichen.
Alternativ können Betroffene auf spezielle Encasings zurückgreifen. Encasings sind allergendichte Zwischenbezüge. Ein Encasing trennt die in den Deckbetten vorhanden Allergene hermetisch vom Schläfer ab. Die Entscheidung zur Kostenübernahme durch die gesetzlichen Krankenversicherungen fällt von Versicherung zu Versicherung unterschiedlich aus. Eine einheitliche Regelung gibt es nicht. Doch ob mit oder ohne Encasing – das Inlett (Stoffhülle um die Federn) der Decken und Kissen ist weniger entscheidend. Einige Studien weisen darauf hin, dass bei der Verwendung von Federbetten weniger allergische Asthmasymptome auftreten als bei synthetischen Materialien. Erklärbar ist dieser Effekt mit der erhöhten elektrostatischen Aufladung der künstlichen Fasern. Das Federbett sollte jedoch nicht zu alt sein. Denn wenn das Inlett zu porös ist, steigt die Milbenkonzentration im Kissen stark an.
Weniger empfehlenswert ist die Behandlung der Matratzen, Decken und Kissen mit Neemöl-Extrakt. Zwar können einige Produkte die Zahl der lebenden Milben verringern. Da das Allergen aber im Kot der Milben steckt, ist keine Linderung der allergischen Symptome zu erwarten. Die Wirksamkeit der Öle konnte bisher nicht nachgewiesen werden.
Daunenkopfkissen
Neue, waschbare Daunenkissen sind für Hausstaubmilbenallergiker besser geeignet als sogenannte Allergikerkopfkissen. Allergikerkopfkissen bestehen aus synthetischen Materialien, weisen eine größere Oberfläche auf und ziehen durch ihre erhöhte elektrostatische Aufladung mehr Allergene aus der Umgebung an. Ältere Daunenkissen und -decken, die nicht waschbar sind, können mit einem Encasing umhüllt werden.
Kissenschlacht
Eine Kissenschlacht kann zu einer deutlichen Verschlechterung der Symptome führen. Denn durch eine Kissenschlacht kommt es zu einer Aufwirbelung der Allergene. Daher sollten Hausstaubmilbenallergiker dieses Spiel lassen.
Weitere Maßnahmen zur Hausstaubmilbensanierung finden Sie unter den folgenden Links:
A-Z der Hausstaubmilbensanierung
Allergendichte Matratzenbezüge (Encasing)
Kuscheltiere
Matratzen
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Stand: 21. August 2019 - 13:06 Uhr
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