Schimmelpilzallergie
Allergien entstehen durch vermehrt auftretende Schimmelpilz-Allergene, dabei können Symptome
- der Typ I-Allergie: Asthma, Heuschnupfen, atopische Dermatitis (Neurodermitis)
- der Typ III-Allergie: exogen durch äußere Ursachen entstanden, die von außen auf den Körper einwirken, z. B. allergische Alveolitis (Farmer-Vogelzüchterlunge)
auftreten. Die Symptome sind oft typisch für eine allergische Reaktion: Schnupfen, Niesen, gerötete Augen etc. Die am häufigsten beschriebenen Symptome sind unspezifisch: Bindehautrötungen, Husten, Kopfschmerzen, Müdigkeit etc.
Schimmelpilze als Allergieauslöser
Cladosporium-, Aspergillus-, Penicillium- und Botrytisspezies sind Gattungen, die häufig zu Sensibilisierungen und allergischen Reaktionen führen können. Alternaria alternata und Cladosporium herbarum kommen im Freien auf organischem Material wie Blättern, Getreide, Kompost und Erde, jedoch auch im Haus auf Zimmerpflanzen und in Blumenerde vor.
Cladosporium- und Alternariaarten weisen einen saisonalen Gipfel des Sporenflugs von Juli bis September auf. Andere Schimmelpilze im Haus wachsen auf feuchten Wänden oder Speiseresten.
Daneben werden Schimmelpilze und ihre Produkte (Enzyme) unter anderem bei der Nahrungsmittelproduktion eingesetzt.
Es wird grundsätzlich davon ausgegangen, dass alle Schimmelpilze in der Lage sind bei empfänglichen Personen eine Allergie auszulösen (UBA 2012).
Sensibilisierungen gegen Schimmelpilzallergene sind im Vergleich zu anderen Allergenen (zum Beispiel Nahrungsmittel-, Hausstaubmilbenallergenen) selten (Tariq 1996, Wahn 1997).
Allergologische Bedeutung der Schimmelpilzbelastung
Die Beurteilung der gesundheitlichen und allergologischen Bedeutung einer nachgewiesenen Schimmelpilzbelastung ist schwierig. Eine Berliner Untersuchung der Innen- und Außenluftbelastung mit Schimmelpilzsporen in der Wohnumgebung von schimmelpilzsensibilisierten Kindern konnte zeigen, dass keine eindeutige Beziehung zwischen der Schimmelpilzbelastung und der Sensibilisierung bestand.
In 8 der 20 untersuchten Wohnungen lag kein sichtbarer Schimmelpilzbefall vor, und die Menge an aufgefangenen Schimmelpilzsporen lag mit 51-775 KBE/m3 Luft jeweils unter den Konzentrationen in der Außenluft (338-1615 KBE/m3). In einem Fall bestand bei dem Kind eine isolierte Sensibilisierung gegen Alternaria tenius, in der Wohnung des Patienten wurde allerdings hauptsächlich Cladosporium gefunden (Dill 1996).
In der oben erwähnten Untersuchung aus Baden-Württemberg fand sich ebenfalls kein Zusammenhang zwischen der Höhe der Schimmelpilzbelastung in den Wohnungen und der Sensibilisierung der untersuchten Kinder gegen Schimmelpilze. Kinder mit allergischer Vorbelastung oder auch bestehender Allergie gegen Schimmelpilze ("Schimmelpilzallergie") lebten in nicht deutlich stärker belasteten Wohnungen als vergleichbare gesunde Kinder (Jovanovic 2000).
Für Kinder, die bereits Allergien gegen die gefundenen Schimmelpilze aufweisen, stellt eine Innenraumbelastung mit Schimmelpilzen ein besonderes Problem dar.
Stand: 3. Dezember 2020 - 12:16 Uhr
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