Empfehlungen, Biomonitoring, Vorbeugung
Das amerikanische Institute of Medicine der US National Academies gibt 55 Mikrogramm Selen als optimale Tagesdosis für Erwachsene an (Stand 2005).
Um Selenmangelzustände zu vermeiden, genügen vermutlich bereits 20 Mikrogramm Selen pro Tag für einen 70 Kilogramm schweren Erwachsenen.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung gibt folgende Empfehlungen zur täglichen Selenaufnahme über die Nahrung (Stand: 2000):
Lebensalter | Selenaufnahme (Mikrogramm pro Tag) |
|
Säuglinge | 0 bis unter 4 Monate 4 bis unter 12 Monate |
5 - 15 7 - 30 |
Kinder | 1 bis unter 4 Jahre 4 bis unter 7 Jahre 7 bis unter 10 Jahre 10 bis unter 13 Jahre 13 bis unter 15 Jahre |
10 - 40 15 - 45 20 - 50 25 - 60 25 - 60 |
Jugendliche und Erwachsene | 15 Jahre und älter | 30 - 70 |
Schwangere | 30 - 70 | |
Stillende | 30 - 70 |
Ein besonderer Selenbedarf besteht während der Schwangerschaft und der Stillzeit. Kleinkinder sollten nicht mehr als 40 Mikrogramm Selen pro Tag über die Trockenmilchnahrung erhalten.
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) empfiehlt in seiner Stellungnahme vom Februar 2006, dass aus Gründen des vorbeugenden Gesundheitsschutzes nicht mehr als 25 - 30 Mikrogramm Selen pro Tag durch Nahrungsergänzungsmittel zugeführt werden sollten.
Biomonitoring
Die Selenbestimmung kann im Urin erfolgen, jedoch ist die Bestimmung im Serum genauer. Die Nachweisgrenze liegt bei 0,1 bis 0,2 Mikrogramm Selen pro Liter Blutplasma bzw. Blutserum.
Die folgende Übersicht enthält Referenzwerte zum Selenstatus:
Population | Selen im Serum/Plasma (Mikrogramm pro Liter) |
Männer und Frauen | 50 - 120 |
Kinder 0 - 1 Jahr 2 - 5 Jahre 5 - 10 Jahre 10 - 16 Jahre |
33 - 71 32 - 84 41 - 74 40 - 82 |
Nach: Kommission "Human-Biomonitoring" 2002.
Von einem suboptimalen Selenstatus wird gesprochen, wenn die Selenkonzentration im Serum von Erwachsenen unterhalb von 50 Mikrogramm pro Liter liegt. Ein Selenmangel liegt bei Werten unterhalb von 25 Mikrogramm pro Liter vor.
Vorbeugung
In der Bundesrepublik bleibt die Selenaufnahme hinter den Empfehlungen für eine optimale Versorgung zurück.
Andererseits ist in der Bundesrepublik ein Selenmangel, der sich klinisch bemerkbar macht, nicht bekannt. In dieser Situation sollte der Selenversorgung der Bevölkerung größere Aufmerksamkeit geschenkt werden, ohne allerdings unkritisch zu einer pauschalen Selensupplementierung zu raten.
Bei Verdacht auf einen suboptimalen Selenstatus sollte eine Bestimmung des Selens im Serum erfolgen, wobei Risikogruppen besonderes Augenmerk gilt.
Stand: 9. Januar 2017 - 11:56 Uhr
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