Tonerstäube

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Tonerstäube

Die Belastung der Innenraumluft durch Feinstäube gilt schon seit einigen Jahren als relevantes gesundheitliches Problem. Nun sind Laserdrucker, Laserfaxgeräte und Kopiergeräte in die Diskussion gekommen, die sich in vielen Büros, aber auch immer öfter in Privathaushalten finden.

Im Betrieb setzen diese Geräte neben Fein- und Feinststäuben unter anderem auch flüchtige organische Verbindungen (FOV, engl.: VOC), Ozon und – bei Geräten mit rußfreiem Toner – auch Metalle frei.

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) befasst sich seit dem Jahr 2000 mit gesundheitlichen Risiken, die möglicherweise von Tonern ausgehen. Bis Mitte Juli 2006 sind dem BfR 98 Verdachtsfälle gemeldet worden. Die Interessengemeinschaft Tonergeschädigter spricht von über 1000 Verdachtsfällen.

Druck- und Kopiervorgang

Beim Druck- und Kopiervorgang reagieren Toner und Papierbestandteile unter Einwirkung von Licht und höheren Temperaturen, wobei Tonerstäube freigesetzt werden (BfR, 2005).

Toner bestehen in der Regel zu 90% aus Harzpartikeln (meist Styrol/Acrylat-Copolymere), in die Farbpigmente (künstliche Kohlenstoffpartikel, das so genannte „Carbon Black“) und / oder magnetisierbare Metalloxide eingelagert sind. Beim Druckvorgang werden Tonerpartikel auf einer Bildtrommel elektrostatisch festgehalten, dann auf Papier übertragen und anschließend in einer Fixiereinheit bei hoher Temperatur (ca. 180 Grad) auf dem Papier fixiert (Wikipedia 2006).

Wieviel Tonerstaub bei der Benutzung dieser Geräte frei wird, hängt von den Eigenschaften des Gerätes ab, unter anderem von seinem Alter, der Bauart der Kartuschen, der Betriebstemperatur und der Kopier- oder Druckgeschwindigkeit (Gminski und Mersch-Sundermann, 2006). Auch beim Drucken leerer Seiten werden Tonerpartikel freigesetzt, beim Stand-By-Betrieb geht es hauptsächlich um Emissionen flüchtiger organischer Verbindungen (Jann und Wilke, 2006).

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  • BMU (2009): "Toner" www.bmu.de/gesundheit_und_umwelt/innenraumluft/toner/doc/44288.php (Seite nicht mehr online verfügbar, Stand Juli 2017)
  • Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (2011): Tonerstäube. https://www.baua.de/DE/Themen/Arbeitsgestaltung-im-Betrieb/Gefahrstoffe/Arbeiten-mit-Gefahrstoffen/Stoffinformationen/Tonerstaub.html (zuletzt aufgerufen im September 2018).
  • Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (2010): Schutzleitfaden 130 Drucken, Kopieren. https://www.baua.de/DE/Themen/Arbeitsgestaltung-im-Betrieb/Gefahrstoffe/EMKG/pdf/Schutzleitfaden-130.pdf?__blob=publicationFile&v=3 (zuletzt aufgerufen im September 2018).
  • Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (2011): https://www.baua.de/DE/Themen/Arbeitsgestaltung-im-Betrieb/Gefahrstoffe/EMKG/pdf/Schutzleitfaden-260.pdf?__blob=publicationFile&v=2. (zuletzt aufgerufen im September 2018).
  • Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) 2005. Gesundheitsgefährdung durch Toner. Ergänzte Stellungnahme Nr. 017/2005. (Zuletzt aufgerufen im Februar 2016).
  • Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) 2006. Gesundheitliche Beschwerden durch Toner. Information Nr. 049/2006. (Zuletzt aufgerufen im Februar 2016).
  • Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) Januar 2007. Pilotstudie: Erste Ergebnisse erlauben keine Rückschlüsse auf  gesundheitliche Probleme durch Toner-Emissionen. (Zuletzt aufgerufen im Februar 2016).
  • Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) Februar 2007. Klinische Untersuchung von Probanden an Büroarbeitsplätzen weist nicht auf  spezifische gesundheitliche Probleme durch Toner-Emissionen hin. Bericht des BfR vom 21. Februar 2007 (Zuletzt aufgerufen im Februar 2016).
  • Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) Oktober 2007. Pressemitteilung: Ultrafeinstäube aus Laserdruckern und Fotokopierern enthalten offenbar keine Tonerpartikel (Zuletzt aufgerufen im Februar 2016).
  • Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) März 2008: BfR schließt Arbeiten zur „Toner“-Problematik mit einer gesundheitlichen Bewertung möglicher Risiken durch Druckeremissionen ab. Gesundheitliche Bewertung Nr. 014/2008 (Zuletzt aufgerufen im Februar 2016).
  • Gminski, G., Mersch-Sundermann, V., 2006. Gesundheitliche Bewertung der Exposition gegenüber Tonerstäuben und gegenüber Emissionen aus Laserdruckern und Kopiergeräten – Aktueller Kenntnisstand. In: Umweltmedizin in Forschung und Praxis, Band 11. Nr. 5, S. 269-300.
  • Jann, O., Wilke, O. (2006): Emissionen aus Laserdruckern und –kopierern. In: Umweltmedizin in Forschung und Praxis, Band 11. Nr. 5, S. 309-318.
  • Palm, J. (2006): Untersuchungen zu Unverträglichkeitsreaktionen gegenüber Tonerstaub aus Laserdruck-Geräten. In: Umweltmedizin in Forschung und Praxis, Band 11. Nr. 5, S. 324-328.
  • Umweltbundesamt (2013): Erfassung der Zahl feiner und ultrafeiner Partikel aus Bürogeräten während der Druckphase zur Entwicklung eines Prüfverfahrens für das Umweltzeichen Blauer Engel für Bürogeräte mit Druckfunktion www.umweltbundesamt.de/uba-info-medien/4566.html (zuletzt aufgerufen im September 2018).
  • Wensing, M., et al.: Laserdrucker und Haushaltsgeräte als Quelle für Partikelemissionen in den Innenraum. Umweltmedizin in Forschung und Praxis, Band 16. Nr. 5, S. 335.
  • Wikipedia (2006): Laserdrucker. (Zuletzt aufgerufen im Februar 2016).

Autor/innen: Prof. K. E. von Mühlendahl | Dr. S. Schmidt | Eva Theil    Zuletzt aktualisiert: 22.04.2023

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