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Analysen, Grenzwerte und Gesundheitsrisiken
Analysen und Grenzwerte
(Frühere) zulässige Höchstwerte der Emissionsraten für die Vergabe des „Blauen Engels“ während der Druckphase (Angaben in mg pro Stunde):
- TVOC: 10
- Benzol: 0,05
- Styrol: 1,0
- Ozon: 2,0
- Staub: 4,0
Bei der Festlegung dieser Höchstwerte wurde angenommen, dass die Geräte unter normalen Umständen nicht mehr als eine Stunde pro Arbeitstag im Druckbetrieb sein werden. Diese Kriterien galten jedoch nur noch bis Dezember 2006.
Der TÜV Rheinland hat im Juni 2012 seine Kriterien für „LGA-geprüfte Toner“ überarbeitet. Diese enthalten auch Angaben zur Emission flüchtiger organischer Verbindungen („Prüfkammeruntersuchung“).
Gesundheitsrisiken
Tonerstaubexponierte klagen häufig über eine laufende Nase, Bindehaut- und Rachenschleimhautentzündung, Hautreizung, Husten, Atemnot, Kopfschmerzen und allergische Reaktionen.
Das BfR hat von 2004 bis 2006 insgesamt 98 gemeldete Verdachtsfälle auf Schädigung durch Toner untersucht. Schwere gesundheitliche Störungen konnten dabei in keinem der Fälle festgestellt werden. In 48 der 98 Fälle konnte ein Zusammenhang mit Toner nicht beurteilt werden, ein wahrscheinlicher Zusammenhang wurde hingegen in 8 Fällen und ein möglicher Zusammenhang in 32 Fällen gefunden (BfR, 2006).
Eine umfassende Risikobewertung ist aufgrund der Komplexität der Symptome und der möglichen Auslöser nur sehr schwer möglich (BfR, 2005).
Möglicherweise reagieren Personen mit einem hyperreagiblen Bronchialsystem empfindlicher auf eine Exposition gegenüber Tonerstäuben. Es gibt auch Hinweise auf eine vermehrte Allergiebereitschaft bei empfindlichen Personen. Belegt ist, dass die in Tonern enthaltenen Schwermetalle auf Haut und Schleimhaut allergisierend wirken können (Palm, 2006).
Inzwischen liegen Zell- und Tierversuchsergebnisse zur Kanzerogenität und zur Wirkung auf die Atemwege vor. Ein mutagenes oder gentoxisches Potenzial geht von heute gebräuchlichen Tonern nicht aus. Bei extrem hohen Konzentrationen finden sich Hinweise auf zellschädigende Wirkungen, Veränderungen in der Lunge und auch Lungentumore. Im normalen Büroalltag werden solche Bedingungen bei weitem nicht erreicht. Einige Studien an Versuchspersonen liefern wissenschaftlich belastbare Hinweise auf irritative und gentoxische Effekte (Gminski und Mersch-Sundermann, 2006).
Die zahlreichen berichteten Einzelfallbeobachtungen tragen wenig zu einer Klärung bei, da sie häufig methodische Mängel aufweisen.
Im Februar 2007 wurde das Ergebnis der klinischen Untersuchung von 69 Probanden an Büroarbeitsplätzen durch das Institut für Hygiene und Umweltmedizin der Universität Gießen veröffentlicht. Die Daten weisen nicht auf spezifische gesundheitliche Probleme durch Toner-Emissionen hin.
Das Bundesinstitut für Risikobewertung sagte zu den Gesundheitsrisiken in einer abschließenden Bewertung (2008):
„Aufgrund der vorliegenden Befunde zur gesundheitlichen Beeinträchtigung von Exponierten kann nicht ausgeschlossen werden, dass es durch die Exposition gegenüber Emissionen aus Büromaschinen zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen kommen kann. Ein klarer Zusammenhang kann allerdings nicht hergestellt werden, da die Datenlage hierfür nicht ausreicht.“
Desweiteren sagt das BfR nach Analyse diverser Studien:
„Die gesundheitlichen Beeinträchtigungen in den dokumentierten Fällen sind nicht schwerwiegend. Eine orientierende Schätzung der Prävalenz, die stark von den gemachten Annahmen abhängt und mit hoher Unsicherheit behaftet ist, ergibt 1,1 Verdachtsfälle auf 10.000 Exponierte.“
Studie zu Ultrafeinstäuben (2009):
Das BMU, die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung, das Umweltbundesamt und der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommuniation und neue Medien e.V. haben aufeinander abgestimmte Vorhaben initiiert, bei denen es insbesondere um die Wirkung ultrafeiner Partikelemissionen geht.
Umweltbundesamt zu Nachrüstfiltern (2010):
Das Umweltbundesamt hat in einer exemplarischen Studie gezeigt, daß Nachrüstfilter in Verbindung mit einer gezielten Abluftführung grundsätzlich in der Lage sind, Tonerstäube effektiv zurückzuhalten (Fiedler und Giacomini, UBA 2010). Allerdings hängt die erzielte Wirksamkeit vom Druckertyp ab und es sind auch nicht alle Drucker für die Nachrüstung mit Filtern geeignet.
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Autor/innen: Prof. K. E. von Mühlendahl | Dr. S. Schmidt | Eva Theil Zuletzt aktualisiert: 22.04.2023