Analytik und Biomonitoring
Analytik
Der Urangehalt im Wasser lässt sich massenspektrometrisch bestimmen. Die Nachweisgrenze liegt - je nach Methode - bei etwa 0,1 Mikrogramm Uran pro Liter.
Untersuchungsergebnisse
Die Bundesanstalt für Landwirtschaft in Braunschweig untersuchte in 2003 mehr als 200 Trinkwasserproben, die aus aller Welt stammten. Dabei wurden Urangehalte gefunden, die von "unterhalb der Nachweisgrenze" bis 232 Mikrogramm pro Liter reichten.
Zu den Untersuchungsergebnissen stellt das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR, Stellungnahme vom 13.05.2005) fest:
"Das Institut kam zu dem Schluss, dass die Mehrzahl der Wässer, die untersucht wurden, keine Gefahr für den Verbraucher darstellen. In seinem Bericht verwies das BfR jedoch darauf, dass die seiner Zeit vorgelegten Daten nicht geeignet seien, eine gesicherte Aussage zur Exposition gegenüber Uran in Deutschland aus... Mineralwasser zu treffen. Das gesundheitliche Risiko des Verbrauchers war deshalb nicht abschließend zu bewerten. In der Zwischenzeit haben die Überwachungsbehörden mehrerer Bundesländer insgesamt 1530 Untersuchungsergebnisse über Urangehalte in Mineralwässern des deutschen Marktes... übersandt. Diese Untersuchungsergebnisse bestätigen im Prinzip die Erkenntnisse aus dem Jahr 2004, dass der überwiegende Teil der Mineralwässer (97% der Proben) kein Uran (nicht bestimmbar) oder nur geringe Mengen des Schwermetalls enthält... und dass diese Wässer für Erwachsene, selbst bei regelmäßigem Konsum größerer Mengen kein gesundheitliches Risiko darstellen."
Das Juni-Heft (2005) der Verbraucherzeitschrift Öko-Test gab einen detaillierten Überblick über die Untersuchungsergebnisse (Öko-Test 2005).
Im Sommer 2008 berichtete die Verbraucherorganisation Foodwatch über ihre Recherchen zu diesem Thema. Sie hatte die Umweltministerien der Bundesländer um Messergebnisse zur Urankonzentration im Trinkwasser gebeten. In 150 von 8.000 Proben lag der Anteil des Schwermetalls über dem Richtwert des Umweltbundesamtes von zehn Mikrogramm Uran pro Liter Trinkwasser.
Das bedeutet aber auch, dass 7 850 Proben (also mehr als 98 %) nicht zu beanstanden waren. Die gelieferten Daten bestätigen also die generell sehr gute Qualität des Trinkwassers in Deutschland.
Im Mai 2009 veröffentlichte Foodwatch eine Liste zum Urangehalt von 435 Mineralwässern. Knapp 90 Prozent der Messwerte lagen unter 2 Mikrogramm Uran pro Liter Wasser. Mineralwässer, die diesen Wert unterschreiten, dürfen - sofern noch weitere Kriterien erfüllt sind - den Hinweis "Geeignet für die Zubereitung von Säuglingsnahrung" tragen.
Biomonitoring
Uran kann mittels eines massenspektrometrischen Verfahrens (ICP-MS) im Urin bestimmt werden. Hierfür sollte vorzugsweise ein 24-Stunden-Sammelurin verwendet werden, um Schwankungen in der täglichen Ausscheidung auszugleichen.
Die Kommission "Human-Biomonitoring" des Umweltbundesamtes nennt in Kenntnis der Tatsache, dass flächendeckende und repräsentative Daten zur Uranbelastung der Allgemeinbevölkerung noch fehlen, einen Bereich zwischen 30 und 60 Nanogramm Uran pro Liter 24-Stunden-Sammelurin als Orientierungswert für die Hintergrundbelastung.
Für Kinder der Altersgruppe 3 - 14 Jahre wurde in 2009 ein Referenzwert in Höhe von 40 Nanogramm pro Liter abgeleitet (Kommission "Human-Biomonitoring", 2009).
Stand: 8. Dezember 2016 - 12:09 Uhr
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