Was bedeutet Pulsung?

Eine Mobilfunkantenne steht in regelmäßigen Zeitintervallen mit den in ihrer Funkzelle befindlichen Mobiltelefonen in Kontakt. Das geschieht je nach Mobilfunknetz ca. alle 30 bis 120 Minuten oder bei Wechsel der Funkzelle. Bei einem eingehenden oder abgehenden Anruf sorgt das Handy nach Verbindungsaufbau automatisch für eine Anpassung seiner Sendeleistung an das niedrigstmögliche Niveau, das noch eine gute Gesprächsqualität ermöglicht. Dann beginnt eine digitale Übertragung der Sprache bzw. von Text, Bildern oder sonstigen Daten. Wie dies genau geschieht, hängt vom Übertragungsstandard ab.

Im GSM-Standard (GSM steht für „globales System für mobile Kommunikation“) wird die natürliche Sprache in kurze Sprechabschnitte aufgeteilt und zu Datenpaketen komprimiert. Für die Übertragung dieser Pakete steht jedem Handy 217-mal in der Sekunde ein bestimmter Zeitschlitz zur Verfügung. In der Pause bis zum nächsten Zeitschlitz arbeitet die Mobilfunkantenne Telefonate mit anderen Handynutzern ab. Stark vereinfacht gesagt sendet ein Handy ein gepulstes Feld (genauer: ein niederfrequent gepulstes Hochfrequenzfeld) aus. Dagegen ist das von einer Mobilfunkantenne ausgesendete Feld in der Regel viel weniger gepulst, da die Station auch mit anderen Handys kommuniziert (siehe die folgende Abbildung).

Signalverlauf bei GSM-Handy u. Mobilfunkantenne    Signalverlauf bei UMTS

Beim UMTS-Standard wird ein anderes Übertragungsverfahren verwendet. Das UMTS-Signal ist nicht mehr streng periodisch gepulst, sondern ähnelt einem kontinuierlichen Rauschen (siehe Abbildung oben).

Von einigen wenigen Wissenschaftlern wird die Pulsung für so genannte „athermische Effekte“ verantwortlich gemacht, ohne allerdings hierfür eine entsprechende wissenschaftliche Grundlage zu haben. Denn in der Mehrzahl aller wissenschaftlichen Studien haben sich gepulste Felder gegenüber ungepulsten nicht als besonders wirksam erwiesen.

Der neue Mobilfunkstandard LTE (Long Term Evolution) kann sowohl gepulst auch auch ungepulst betrieben werden. Ein wissenschaftlicher Film zu LTE ist hier abrufbar.

Stand: 30. November 2016 - 9:46 Uhr

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