Kosmetikeinkäufe im Internet
Das Produktangebot im Internet ist vielfältig und häufig etwas günstiger. Auf verschiedenen Plattformen im Internet werden diverse Waren zum Verkauf angeboten - so auch Artikel aus dem kosmetischen Bereich.
Aktuell bewegt sich der Umsatz von kosmetischen Produkten, die über das Internet gekauft werden, noch auf einem relativ niedrigen Niveau. Für die kommenden Jahre wird in diesem Bereich ein deutlicher Anstieg der Umsätze prognostiziert.
Mit einem Anstieg der Umsatzmengen steigt ebenfalls das Risiko für den Handel mit gefälschten kosmetischen Produkten.
Der Absatzmarkt über das Internet bietet insbesondere zwei Risikobereiche: Die Seriosität der Anbieter und die Qualität der angebotenen Produkte.
Die Seriosität der Anbieter wird insbesondere durch Produktpiraterie beeinträchtigt. Kosmetische Produkte werden nachgemacht und mit abgewandelten und günstigeren Inhaltsstoffen verkauft. Besonders höherwertige Produkte sind von billigen Fälschungen betroffen. Zu unterscheiden, welcher Anbieter seriös ist und welcher nicht, ist für Kunden nicht immer erkennbar.
Aktuell bestehen nur wenige Kontrollmöglichkeiten, um die angebotenen Produkte direkt auf den Anbieterplattformen überprüfen zu können. 2012 beschlagnahmte der Zoll daher in Deutschland insgesamt 23 Millionen gefälschte Kosmetikprodukte. Insbesondere auf den Verkaufsplattformen EBay und Amazon ist das Risiko, gefälschte Produkte zu kaufen, hoch. Auf diesen Plattformen besteht für den Verkauf von Kosmetika eine überdurchschnittliche Wachstumsrate, die bei über 900% liegt.
Bei dem Kauf von kosmetischen Produkten im Internet kann es nicht nur zu Schwierigkeiten durch Fälschungen von Produkten kommen. Kosmetik, die von Händlern im Ausland erworben wird, kann gegebenenfalls Inhaltsstoffe enthalten, deren Verwendung und Verkauf in Deutschland verboten ist. Auch diese Produkte würden vom Zoll beschlagnahmt werden.
Handlungsempfehlungen
2013 trafen sich Stakeholder aus verschiedenen Bereichen (Behörden, Verbraucherschutz, Wirtschaft, Industrie, Medien, Zivilgesellschaft) zum „Dialog Kosmetik“. Dieser bot Raum für einen Austausch über die Chancen und Risiken im Einkauf von kosmetischen Produkten via Internet. Zusätzlich wurden Maßnahmen diskutiert, die einen Schutz vor gefälschten Produkten im Internet ermöglichen sollen.
Nach Einschätzung der Stakeholder besteht aktuell aufgrund der geringen Umsätze im Bereich der Kosmetikverkäufe im Internet kein dringender Handlungsbedarf. Da ein hoher Anstieg der Umsätze erwartet wird, erscheint es jedoch sinnvoll, den Verbraucher vorsorglich zu den Risiken des Kosmetikkaufs via Internet aufzuklären.
Eine weitere Möglichkeit zum Schutz der Hersteller und der Käufer könnte es sein, einen Prüfkatalog zu erstellen, der gemeinsam von Herstellern, Händlern, Behörden und Verbraucherschützern entwickelt würde. Dieser hätte zum Ziel, die Käufer in der Überprüfung der Seriosität der Händler zu unterstützen. Sie würden so Kriterien an die Hand bekommen, anhand derer sie Händler überprüfen könnten.
Eine weitere Möglichkeit wäre es, eine bessere Rückverfolgbarkeit der Produkte über das Internet zu gewährleisten. Somit könnten Kunden vor dem Kauf nachprüfen, ob das Produkt von einem seriösen Hersteller produziert wird, oder ob eine genaue Herkunft nicht transparent gemacht wird.
Die Einführung eines weiteren Siegels erscheint hingegen nicht sinnvoll. Aufgrund ihrer Vielzahl fällt es zusehends schwer, den Überblick über die Seriosität der vorhandenen Siegel zu behalten.
Stand: 14. Mai 2021 - 12:27 Uhr
Autor/en:
Grafik oben rechts (Kosmetika): © Claudia Hautumm / pixelio.de.