Erkenntnisse aus dem Human-Biomonitoring - national und international

Haben diese Biomonitoring-Untersuchungen und -Studien neue Erkenntnisse gebracht? Wie sind diese zu werten und welche Konsequenzen ergeben sich daraus?

Grundsätzlich sind Biomonitoring-Untersuchungen nicht neu: 

Umweltbundesamt

Das deutsche Umweltbundesamt (UBA) führt seit 1985 Untersuchungen zur Hintergrundbelastung der in Deutschland lebenden Bevölkerung mit Fremdstoffen durch.

Konkret untersucht das Umweltbundesamt die Stoffbelastung der deutschen Bevölkerung hauptsächlich mit Hilfe zweier Instrumente, den Umwelt-Surveys (GerEs) und der Umweltprobenbank.

Derzeit wird GerES V (Laufzeit 2014 - 2017) mit ca. 2 000 Teilnehmern im Alter von 3 - 17 Jahren ausgewertet. Für GerES VI sind etwa 4 500 Teilnehmer der Altersgruppe 18 - 79 Jahre vorgesehen, er wird von 2017 bis 2022 durchgeführt werden.

Für eine Reihe von möglicherweise gesundheitlich bedenklicher Stoffe werden im Rahmen der Kooperation zwischen UBA, BMU und dem Verband der Chemischen Industrie (VCI) neue HBM-Analysemethoden ausgearbeitet. Im Fokus stehen u.a. Weichmacher, Lebensmittel-Kontaminanten, aromatische Amine, Stoffe nach REACH Artikel 57, Benzothiazole sowie Kosmetik- und Duftstoffe. Seit 2010 konnten 14 neue Methoden für die Stoffe MDI, 2-MBT, DINCH, DPHP, HBCDD, 4-Nonylphenol, 4-Octylphenol, NMP, NEP, 4-MBC, BHT, DEHTP, Lysmeral und CIT/MITentwickelt werden (VCI 2018).

RKI

Das Robert-Koch-Institut koordiniert im Auftrag des Umweltbundesamtes den Kinder-Umwelt-Survey (KUS).

Europa

Gleichzeitig schreitet die Harmonisierung von HBM-Untersuchungen in Europa voran (Projekte: COPHES und DEMOCOPHES, siehe www.eu-hbm.info).

Das europäische Projekt HBM4EU als gemeinsames Vorhaben von 22 Mitgliedsstaaten der EU, 3 assoziierten Ländern, der Schweiz der Europäischen Umweltagentur (EEA) und der Europäischen Kommission läuft von 2017 bis 2021. Das Finanzvolumen beträgt etwa 74 Millionen Euro, es wird unter Horizon2020 finanziert.

USA

In den USA wurde im Jahr 2000 mit einer  breit angelegten nationalen Kinderstudie ("National Children’s Study") begonnen. Die Leitung dieser Studie haben angesehene, fachlich kompetente Institutionen (US Environmental Protection Agency EPA, National Institutes of Health NIH, Centers for Disease Control and Prevention CDC) inne. Im Herbst 2014 wurde diese Studie aus diversen Gründen (Methodik, Kosten) eingestellt (link).

Stand: 23. Juni 2018 - 15:33 Uhr

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