Schwermetalle im Blut und Urin (Biomonitoring)
Eine Reihe von umweltmedizinisch relevanten Metallen können im Blut und/oder Urin bestimmt werden. Dazu gehören u.a. Antimon, Arsen, Blei, Cadmium, Nickel, Quecksilber, Thallium und Uran.
Beschreibung
Für die genannten Metalle liegen Referenzwerte für Kinder der Altersgruppe 3 - 14 Jahre vor.
Sie stammen aus dem bevölkerungsrepräsentativen Kinder-Umwelt-Survey 2003 - 2006 (Kommission Human-Biomonitoring 2009).
Referenzwerte für Antimon, Arsen, Blei, Cadmium, Nickel, Quecksilber, Thallium und Uran
Metall und Matrix |
Personengruppe | Bezugsjahr |
Referenzwert |
Antimon im Urin | Kinder 3 - 14 J. | 2003-2006 | 0,3 µg/l |
Arsen im Urin |
Kinder 3 - 14 J. (a) | 2003-2006 | 15 µg/l |
Blei im Vollblut | Kinder 3 - 14 J. | 2003-2006 | 35 µg/l |
Cadmium im Vollblut | Kinder 3 - 14 J. (b) | 2003-2006 | < 0,3 µg/l |
Cadmium im Urin |
Kinder 3 - 14 J. (b) |
2003-2006 | 0,2 µg/l |
Nickel im Urin | Kinder 3 - 14 J. | 2003-2006 | 4,5 µg/l |
Quecksilber im Vollblut | Kinder 3 - 14 J. (c) | 2003-2006 | 0,8 µg/l |
Quecksilber im Urin |
Kinder 3 - 14 J. (d) |
2003-2006 | 0,4 µg/l |
Thallium im Urin | Kinder 3 - 14 J. | 2003-2006 | 0,6 µg/l |
Uran im Urin | Kinder 3 - 14 J. | 2003-2006 | 0,04 µg/l |
(a) ohne Fischverzehr 48 Stunden vor der Probennahme
(b) nicht aktiv rauchende Kinder
(c) Fischkonsum bis zu maximal 3 x im Monat
(d) ohne Zähne mit Amalgamfüllungen
Hinweis zu Referenzwerten
Referenzwerte sind statistisch abgeleitete Werte und haben keinen direkten Bezug zur Gesundheit.
Wie sind Überschreitungen/Unterschreitungen zu interpretieren?
- Die Überschreitung eines Referenzwertes muss nicht zwangsläufig eine Gesundheitsgefahr bedeuten, wie umgekehrt die Unterschreitung eines Referenzwertes nicht bedeutet, dass keine Gefahr für die Gesundheit besteht.
- Die Überschreitung eines Referenzwertes gibt an, dass die betreffende Person stärker als eine Vergleichsgruppe (hier: zufällig ausgewählte Kinder im Alter von 3 - 14 Jahren) belastet ist - und umgekehrt.
Was ist bei Überschreitungen zu tun?
Zunächst sollte der Laborwert durch eine Kontrollmessung geprüft werden. Wird der Wert bestätigt, sollte nach möglichen Belastungsquellen/Ursachen geforscht werden.
Die nachfolgende Übersicht nennt stichwortartig und ohne Anspruch auf Vollständigkeit einige Quellen (nach: Kommission Humanbiomonitoring 2009).
Antimon: Saure Lebensmittel - Aufbewahrung in antimonlässigen Keramikgefäßen oder Metallgefäßen aus Zinn. Selten: Seefisch, Gemüse, Fleisch.
Arsen: Fisch, Meeresfrüchte, arsenhaltiges Trink- und Mineralwasser, arsenhaltige Industriealtlasten.
Blei: Bleirohre in der Hausinstallation, saure Lebensmittel - Aufbewahrung in bleilässigen Keramikgefäßen, Bleimunition, Bleigießen (handelsübliche Bleigussartikel für Silvester sind nicht mehr bleihaltig), bleihaltiges Spielzeug, bleihaltige Industriealtlasten.
Cadmium: Tabakrauch, Ni-Cd Akkus, cadmiumhaltige Industriealtlasten.
Nickel: Tabakrauch, nickelhaltige Nahrungsmittel (Nüsse, Sojabohnen, Schokolade, Haferflocken).
Quecksilber: Seefisch, Meeresfrüchte, Hg-haltige Fieberthermometer, Hg-haltige Arzeimittel und Bleichmittel.
Thallium: Früher als Rattengift verwendet, bestimmte medizinische diagnostische Verfahren, Pyrotechnik.
Hinweis zu HBM-Werten
Aussagen zur gesundheitlichen Relevanz der im Rahmen eines Biomonitorings gemessenen Laborwerte sind durch den Vergleich mit HBM-Werten möglich.
HBM-Werte liegen derzeit für Blei (Wert ausgesetzt) und Quecksilber vor.
Stand: 23. Juni 2018 - 15:48 Uhr
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