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Allergische Rhinitis („Heuschnupfen“)
Allergische Rhinitis und Heuschnupfen werden im allgemeinen Sprachgebrauch oft synonym verwendet. Diese Gleichsetzung ist jedoch nicht ganz korrekt: Heuschnupfen im engeren Sinne bezeichnet nur die pollenbedingte, im Frühjahr und Sommer am stärksten ausgeprägte Form der allergischen Rhinitis, während aber auch andere Allergene, insbesondere die von Hausstaubmilben, Pilzsporen und Tierhaaren, eine allergische Rhinitis auslösen können.
Symptome und Auslöser der allergischen Rhinitis
Mehr als die Hälfte der Betroffenen leidet länger als sechs Monate im Jahr unter den Symptomen der allergischen Rhinitis. Ein Drittel der Patienten ist über das ganze Jahr geplagt. Je nach Auslöser können die Symptome variieren.
Die häufigsten Auslöser sind vor allem luftgetragene Allergene wie die der Pollen, Schimmelpilzsporen, Tierhaare oder Hausstaubmilben.
Häufigkeit
Die allergische Rhinitis ist die häufigste allergische Erkrankung überhaupt. Etwa 20 Prozent der Gesamtbevölkerung in Deutschland sind davon betroffen. Sie beginnt meist im Schulalter.
Die Häufigkeit von Heuschnupfen bei Kindern und Jugendlichen ist über die Jahre leicht angestiegen. So waren bei der KiGGS-Basiserhebung (Erhebungszeitraum 2003-2006) 10,7 % jemals von Heuschnupfen betroffen, in der KiGGS-Folgebefragung (Erhebungszeitraum 2009-2012) waren es 12,6 %. Jungen sind häufiger betroffen, als Mädchen (14,5 % vs. 10,7 %).
Klassischerweise wird die allergische Rhinitis in die saisonale, die ganzjährige oder in die berufsbedingte Form unterteilt. Diese Einteilung passt aber nicht immer. Die Klassifikation der Weltgesundheitsorganisation (WHO) finden Sie unter „Zusätzliche Informationen“.
Diagnose, Vorbeugung und Therapie
Um eine allergische Rhinitis zu diagnostizieren, gibt es mehrere Wege, die einander ergänzen. Wichtig ist es als Betroffener Ihrem Arzt genau zu schildern wann welche Symptome aufgetreten sind.
Einen Überblick über Möglichkeiten der Allergieprävention bietet die ausführliche Information zur Allergievorbeugung auf Allum und die evidenzbasierte Leitlinie zur Allergieprävention des Aktionsbündnisses Allergieprävention abap.
Die drei Säulen der antiallergischen Therapie sind das Meiden des Auslösers, soweit dies möglich ist, die medikamentöse Behandlung der Symptome mit Tabletten und Augentropfen und die Hyposensibilisierung.
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Literaturquellen
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Autor/innen: Dr. S. Schmidt | J. Linnemann M. Sc. Zuletzt aktualisiert: 22.04.2023