Biologische Schädlinge und Lästlinge

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Biologische Schädlinge und Lästlinge

Biologische Schädlinge und Lästlinge sind keiner einheitlichen Tiergruppe wie Insekten, Vögeln oder Säugetieren zuzuordnen.

Schädlinge sind solche Lebewesen, die dem Menschen in irgendeiner Weise einen wirtschaftlichen und/oder gesundheitlichen Schaden zufügen.

Im Gegensatz dazu sind Lästlinge nur störend.

Häufige Schädlinge sind:

  • Ameise (Haus-, Holz- und Wegameise)
  • Brotkäfer
  • Essigfliege
  • Holzwurm
  • Khaprakäfer
  • Kakerlake
  • Kellerassel
  • Kugelkäfer
  • Mehlkäfer
  • Messingkäfer
  • Moderkäfer
  • Pelzkäfer
  • Speckkäfer
  • Teppichkäfer
  • Bettwanze
  • Dörrobstmotte
  • Kleidermotte
  • Obstfliege (Fruchtfliege, Drosophila)
  • Silberfischchen
  • Staublaus
  • Ratten
  • Mäuse

Befallene Güter

Schädlinge und Lästlinge können auf zwei verschiedene Arten ins Haus kommen: Sie wandern aktiv ein oder sie werden von den Menschen passiv mit befallenen Lebensmitteln und Gegenständen eingeschleppt.

Viele Schädlinge haben sich auf bestimmte Produkte spezialisiert. Einige leben nur von Materialien oder Lebensmitteln tierischer Herkunft, andere beschränken sich auf pflanzliche Nahrung.

Bestimmte Lebensmittelvorräte im Haus sind besonders gefährdet. Das sind in erster Linie Getreideprodukte wie Mehl, Haferflocken, Müsli und Teigwaren. Eine andere Nahrungsmittelgruppe, die häufig befallen wird, ist die Gruppe der Backzutaten wie Nüsse und Rosinen. Angebrochene Packungen liegen oft monatelang unbeachtet im Vorrat. Schädlinge, die den Weg hierher gefunden haben, können sich hier ungestört fortpflanzen und dann andere Produkte befallen. Auch Gewürze können von spezialisierten Schädlingen befallen werden.

Weniger gefährdet sind getrocknete Hülsenfrüchte. Für viele Schädlinge sind sie schlicht zu hart.

Andere beliebte Brut- und Futterstätten sind Holz oder Textilen.

Schäden

Schädlinge verursachen in erster Linie Fressschäden. Sie hinterlassen aber auch Verunreinigungen, die aus hygienischer Sicht problematisch sind: tote Tiere, Häutungsreste, Kot, Urin, Speichel, Spinnenfäden oder bei Nagetieren auch Haare. Sie können Allergien verursachen oder Krankheiten übertragen.

Schädlinge können auch Materialien zerstören. Entweder durchfressen sie Schränke und Verpackungen, um an die Lebensmittel zu gelangen oder die Möbel dienen als Verpuppungsort.

Kurzportraits der wichtigsten Schädlinge

Erfahrungsgemäß treten im Haushalt immer wieder die selben Schädlinge auf. Die wichtigsten sollen nachfolgend kurz beschrieben werden.

Ameise (Wegameise)

Aussehen und Eigenschaften:

2,5 – 4 mm groß, gelblich-braun bis schwarz-braun. Der Ameisenkörper ist dreigeteilt (Kopf, Brustsegment und Hinterleib).

Vorkommen, befallenes Gut:

Ameisen haben ihre Nester meist außerhalb der Wohnung.

Sie werden durch zuckerhaltige Lebensmittel angelockt.

Schäden:

Fraßschaden, Verunreinigung der Nahrung durch festklebende Tiere.

Bekämpfung:

Eintrittswege versperren und abdichten. Chemische Bekämpfung mit speziellen Ameisenmitteln. Bekämpfung mit Boraxlösung.

 
 

Fruchtfliegen (Essigfliegen, Taufliegen)

Aussehen und Eigenschaften:

Die Larve ist eine kopf- und schwanzlose Made, 5-6 mm lang. Erwachsene Tiere sind 2-4 mm lang, schwarz, dunkelbraun oder gelb gefärbt.

Vorkommen, befallenes Gut:

Obst und Gemüse, vor allem wenn das Obst überreif ist; Bier und Wein.

Schäden:

Übertragung von Mikroorganismen

Bekämpfung:

Sauberkeit, schnelle Entsorgung von Abfällen, Mülleimer mit Deckel, Mülleimer vor allem im Sommer häufig leeren, Lebensmittel mit Folie abdecken.

 
 
Fliegen
 
Aussehen und Eigenschaften:

Eier gelblich-weiß, länglich.

Larven sind weißliche Maden, bis 10 mm lang

Erwachsene Tiere sind die bekannten Fliegen, gescheckt, gold-grün oder dunkelblau bis schwarz

Vorkommen, befallenes Gut:

Fleisch, Fleischwaren, Fisch, Käse sowie in Zersetzung befindliche Substanzen. Im Freiland kommen sie vor allem auf Aas und Exkrementen vor. Eiablage in Klumpen.

Schäden:

Fraß, Verunreinigung von Lebensmitteln, Übertragung von Krankheitserregern und lebensmittelzersetzenden Bakterien und Pilzen, Belästigung.

Bekämpfung:

Gefährdete Lebensmittel gut abdecken, in der Nähe von Stallungen die Fenster mit Fliegengittern versehen, eventuell Fliegenklebefallen aufhängen.

 
 
Getreide­plattkäfer

Aussehen und Eigenschaften:

Larven gelblich glänzend, bis 4 mm groß.

Käfer braun, flach und dünn, bis 3 mm lang.

Vorkommen, befallenes Gut:

Getreideprodukte, Müsli, Nudeln, andere Teigwaren, Nüsse, Mandeln, kohlenhydratreiche Produkte

Schäden:

Fraßschaden an Lebensmitteln durch Larven und Käfer

Bekämpfung:

Befallene Lebensmittel sollten entsorgt werden. Handelt es sich nur um einen leichten Befall, können die Käfer durch Einfrieren (mindestens einen Tag) oder Erhitzen (im Backofen für 2 Stunden auf 80°C) abgetötet werden.

 
 
Mehlkäfer

Aussehen und Eigenschaften:

Larven gelblichbraun, bis 20 mm = Mehlwürmer

Käfer schwarz-braun, bis 18 mm

Vorkommen, befallenes Gut:

Vor allem Mehl und Getreideprodukte, aber auch viele andere tierische und pflanzliche Produkte, Mehl wird klumpig, riecht muffig

Schäden:

Fraß an Lebensmitteln und morschem Holz

Bekämpfung:

Das befallene Lebensmittel sollte sofort entsorgt werden. Frei fliegende Mehlkäfer in der Wohnung können mit pyrethroidhaltigen Insektiziden bekämpft werden. Bei starkem Befall ist es ratsam, einen professionellen Schädlingsbekämpfer zu beauftragen.

 
 
Kleidermotte
Aussehen und Eigenschaften:

Die Kleidermotte ist ein Nachtfalter mit weiter Verbreitung. Die Flügel der etwa 6-9 mm großen Falter sind hellgelb bis dunkelbraun glänzend.

Vorkommen, befallenes Gut:

Kleidung, Felle, Federn und Textilien aller Art, den größten Schaden verursachen die Raupen. Die Mottenweibchen legen bis zu 250 Eier in den Textilien ab.

Schäden:

Die betroffenen Gewebe sind mit reichlich Löchern durchzogen.

Bekämpfung:

Kleidung kühl und trocken aufbewahren. Kleiderschränke regelmäßig staubsaugen. Chemische Abwehr durch Mottenpapier, ggf. auch durch ätherische Öle und Zedern/Zirbelkiefer oder Niembaumholz. Befallene Textilien waschen oder in das Gefrierfach legen (3 Tage).

 
 

Küchenschabe, Kakerlake (Deutsche Schabe, Schwabenkäfer, gemeine Küchenschabe)

Aussehen und Eigenschaften:

Ausgewachsene Schaben sind 13 – 16 mm lang und hell- bis dunkelbraun gefärbt. Tagsüber sind Schwaben schwer zu entdecken, sie sind nachtaktiv, sehr lichtscheu. (Sammelbegriff: Küchenschabe = deutsche Schabe + Schwabenkäfer + gemeine Küchenschabe).

Vorkommen, befallenes Gut:

Vor allem saftreiche, weiche pflanzliche Produkte, aber auch Abfälle, Aas und andere Produkte tierischer Herkunft, weiche faulende Materialien (Gewebe, Leder, Papier).

Schäden:

Übler Geruch (Ausscheidungen durch Stinkdrüsen), Fraßschäden an Vorräten und verschiedenen Materialien, Verunreinigungen, Übertragung von Mikroorganismen (vorratsschädigende und krankheitserregende Bakterien, Pilze und Parasiten).

Bekämpfung:

Bekämpfung schwierig, da sehr verborgen lebend, meist im ganzen Haus vorkommend, Bekämpfungsaktionen müssen immer den ganzen befallenen Bereich erfassen und sollten nur von einer professionellen Schädlingsbekämpfungsfirma durchgeführt werden. Fugen abdichten, keine Essensreste offen stehen oder auf dem Boden liegen lassen, Abfälle laufend entsorgen, Köderdosen mit Lockstoffen aufstellen, etwa 3 Monate stehen lassen, damit auch Jungtiere erfasst werden.

 
 
Bettwanzen
Aussehen und Eigenschaften:

bis 7 mm lang, rostrot bis dunkelbraun gefärbt. Der Körper ist mit einem dichten Haarkleid bedeckt. Beine und Fühler sind gelblich. Der Körper ist sehr flach, nicht flugfähig, Bettwanzen sind nachtaktiv. In von Wanzen befallenen Zimmern herrscht ein süßlicher Geruch.

Seit einiger Zeit werden die Tiere vor allem in Hotels wieder vermehrt festgestellt.

Vorkommen, befallenes Gut:

Nur im Wohnbereich des Menschen, blutsaugend. Leben in schmalen Spalten, Hohlräumen, Bettgestellen, zwischen Matratzen, in Spalten von Bettkästen aber auch in Bohrlöchern, hinter Tapeten und Lichtschaltern und vielen anderen Ritzen. In der Umgebung der Verstecke sieht man häufig kleine, rundliche Kotflecke. Verstecken sich auch im Gepäck und können so von Urlaubsreisen mit eingeschleppt werden.

Schäden:

Die Larven und Wanzen sind Blutsauger. Die Stichwunden können stark jucken und sich entzünden.

Bekämpfung:

Bekämpfungsmaßnahmen können nur von einem professionellen Schädlingsbekämpfer vorgenommen werden. Als erste Schutzmaßnahmen können ein gründliches Ausfegen des Bettes und die Verwendung eines Moskitonetzes helfen.

 
 
Silberfischchen
 
Aussehen und Eigenschaften:

7–11mm langes, flügelloses Insekt, Körper mit silberglänzenden Schuppen bedeckt, 3 Schwanzanhänge. Eier: zuerst weiß, später bräunlich, länglich oval 1.5 x 1.0 mm. Larven: Aussehen wie Elterntiere nur kleiner. Das Weibchen legt im April bis August bis zu 100 Eier in Ritzen und Fugen.

Vorkommen, befallenes Gut:

Lichtscheu, halten sich tagsüber versteckt in Ritzen und Spalten, Futtersuche bei Nacht, bevorzugen warme und feuchte Lebensräume. Befallen stärke- und zuckerhaltige Stoffe wie Mehl, Grieß, Haferflocken, Mehlkleister, daher auch Massenauftreten bei geklebten Papiersäcken oder Schachteln, geklebten Tapeten.

Schäden:

Kotspuren

Bekämpfung:

Natürliche Feinde sind Spinnen. Beseitigung der Versteckmöglichkeiten durch Verschließen von Fugen und Ritzen mit anorganischem Material wie Silikon. Trocknung der Räume und Beseitigung der Feuchtstellen.

 
 
Teppichkäfer
 
Aussehen und Eigenschaften:

3 bis 4 mm großer, ovaler Käfer. Larven werden bis zu 5 mm lang, sind schwarzbraun und behaart. Am Körperende besitzen sie sog. Pfeilhaare, die abrechen können.

Der Käfer ist ein Blütensucher, kein Schädling. Nur die Larve benötigt Keratin.

Vorkommen, befallenes Gut:

Bettkästen, Kleiderschränke. Befallen Teppiche, Felle, Pelze, Textilien oder Tierpräparate

Schäden:

Unregelmäßige Löcher, ähneln den Fraßschäden von Kleidermotten.

Bekämpfung:

Mit pyrethroidhaltigen Insektenvernichtungsmitteln, die Bekämpfung sollte ein professioneller Schädlingsbekämpfer ausführen.

 
 
Holzwurm
 
Aussehen und Eigenschaften:

Larven = „Holzwürmer“ werden bis 6 mm lang, gelb-weißlich. Daraus entschlüpft nach 2-3 Jahren der gewöhnliche Nagekäfer. 

Vorkommen, befallenes Gut:

Vorwiegend im Holz: feuchte Dachstühle, Tür- und Fensterrahmen sowie Holzfußböden, kann wertvolle Holzgegenstände wie Skulpturen oder Möbel völlig vernichten.

Der Holzwurm bevorzugt eher feuchtes Holz. Kernholz wird nur selten angegriffen.

Schäden:

Kreisrunde Bohrlöcher.

Bekämpfung:

Wohnung trocken halten, Bekämpfung mit Borsäure und Borax, fachmännischer Rat sinnvoll.

 
 

Ratten und Mäuse

   
Aussehen und Eigenschaften:

Aussehen allgemein bekannt. Kot der Ratte etwa 2 cm lang, 4–5 mm Durchmesser, eine Seite spitz ausgezogen. Kot der Hausmaus etwa 3–6 mm lang und 2–3 mm Durchmesser.

Vorkommen, befallenes Gut:

Lebensmittel aller Art

Schäden:

Fraßschäden, Verunreinigungen durch Kot, Urin, Haare. Übertragung von Krankheitserregern, Materialschäden.

Bekämpfung:

Mause- bzw. Rattenfallen. Bekämpfung mit Ködermitteln. Vorsicht: Gift nur an Stellen auslegen, die für Kinder und Haustiere sicher nicht erreichbar sind!!! Bei starkem Befall Schädlingsbekämpfer hinzuziehen.

 

 

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Autor/innen: J. Linnemann    Zuletzt aktualisiert: 21.12.2023

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