Vorbeugung

Tatsächliche Belastung mit Bisphenol ABisphenol A

Sowohl rechnerische Abschätzungen der Tagesaufnahme als auch Biomonitoring-Messungen zeigen, dass die Belastung der Verbraucher mit Bisphenol A sehr gering ist.

Sie dürfte für einen Erwachsenen (70 kg) bei einigen wenigen Mikrogramm Bisphenol A pro Tag liegen.

Lebensmittel

Nach Ansicht von Fachleuten erfolgt der Eintrag von Bisphenol A hauptsächlich über Lebensmittel. Es kann vermutet werden, dass hier Konserven und Getränkedosen mit Epoxid-Innenbeschichtung eine wesentliche Rolle spielen.

Wer also seine persönliche Belastung noch weiter verringern möchte, kann dies durch eine individuelle Auswahl seiner Lebensmittel tun. Darüber hinaus kann der Haushalt auf Gefäße auf Polycarbonatbasis gesichtet werden, in denen Speisen und Flüssigkeiten erhitzt und längere Zeit aufgewahrt werden.

Möglicherweise ist Wein, der in epoxidharzbeschichteten Tanks aus Edelstahl gelagert wurde, eine bedeutsame Quelle für Bisphenol A (Europäische Kommission, Bericht von 2010, S. 25).

Bisphenol A-freie Beschichtungen stehen bisher nur für einzelne Anwendungen zur Verfügung, ihre gesundheitliche Bewertung steht oftmals noch aus.

Bisphenol A in Babyflaschen

Zu Bisphenol A aus Polycarbonat-Babyflaschen siehe Text "Bisphenol A in Babyflaschen".

Entsprechend einer Entscheidung der Europäischen Kommission vom 26.11.2010 sind seit 2011 die Produktion und der Verkauf von Babyflaschen aus Polycarbonat in der EU verboten.

Trinkwasser

Wer bisher heißes Wasser ( > 70 Grad) zu Lebensmittelzwecken aus Epoxidharz-beschichteten Trinkwasserrohren bezogen hatte, kann entweder diese Rohre austauschen lassen (das UBA hält eine Liste geprüfter/geeigneter Werkstoffe vor) oder das Wasser auf andere Weise erhitzen. Kaltes Trinkwasser aus der Leitung ist so gut wie unbelastet.

Medizinprodukte

BPA ist Hauptbestandteil einiger Kunststoffe bzw. Derivate und findet sich daher in einer Reihe von medizinischen Anwendungen (z.B. Katheter, Implantate, Kleber in der Zahnmedizin, Dichtmassen, Blutwaschgeräte, Brutapparate für Frühgeborene).

Der Nutzen der Medizinprodukte ist weitaus größer als das Risiko einer BPA-Belastung, zumal die BPA-Exposition über Medizinprodukte als sicher erachtet wird.

Alternativen für BPA-haltige Medizinprodukte werden derzeit geprüft, bisher ist die Datenlage jedoch noch unzureichend (European Commission – SCENIHR 2015).

Gegenstände

Der Kontakt zu Thermopapier sollte auf das nötige Maß beschränkt werden, da bei langem Kontakt eine Aufnahme über die Haut vorstellbar ist. Der normale (eher kurzzeitige) Hautkontakt mit Gegenständen aus Polycarbonat (Kennzeichnung "PC", Recyclingcode 7) ist praktisch unbedenklich.

Zusätzliche Informationen: 

Sowohl rechnerische Abschätzungen der Tagesaufnahme als auch Biomonitoring-Messungen zeigen, dass die Belastung der Verbraucher sehr gering ist. Sie dürfte für einen Erwachsenen (70 kg) bei einigen wenigen Mikrogramm pro Tag liegen.

Wenn man dies mit der tolerierbaren täglichen Aufnahmemenge (hier: 3 500 Mikrogramm für einen 70 kg schweren Erwachsenen) vergleicht, wird deutlich, dass die tatsächliche durchschnittliche Belastung 500- bis 1000-fach unter dem zulässigen Wert liegt.

Human-Biomonitoring-Werte finden sich hier.

Stand: 14. August 2019 - 11:18 Uhr

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