Mobilfunk

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Mobilfunk

Der Mobilfunk nutzt hochfrequente elektromagnetische Felder, die wir mit unseren Sinnesorganen nicht wahrnehmen können.

In welcher Beziehung stehen diese Mobilfunkfelder zu den Feldern der Strom-, Rundfunk- und Fernsehübertragung, an deren Existenz wir uns seit langem gewöhnt haben? Gehen von Mobilfunkfeldern neue, unbekannte Wirkungen auf den Menschen, auf die belebte Umwelt aus? Schützen uns die gesetzlichen Grenzwerte vollständig vor möglichen gesundheitlichen Beeinträchtigungen? Sind Kinder, Schwangere, ältere und kranke Menschen gar besonders gefährdet?

National und international anerkannte Expertenkommissionen sind davon überzeugt, dass nach heutigem Wissensstand die geltenden Grenzwerte ausreichend vor Gesundheitsgefahren schützen. Einige Wissenschaftler (z.B. der “Kompetenzinitiative”) wiederum plädieren für weitergehende Vorsorgemaßnahmen, um bislang unbewiesenen, aber möglicherweise doch vorhandenen Risiken vorzubeugen. Manche Wissenschaftler fordern sogar niedrigere Grenzwerte (vgl. Abschnitt “Mobilfunkkritische Ärzte”).

Verständlicherweise müssen derart unterschiedliche Aussagen verunsichern, und vermutlich fragen Sie sich, wer denn nun Recht hat und wem man glauben kann.  Sind Verhaltensempfehlungen – auch unter dem Vorsorgegedanken – angebracht?

Mit den folgenden Informationen möchte unsere Kinderärztliche Beratungsstelle neutral und durch Darstellung von Fakten informieren, damit Sie sich ein realistisches Bild über den Mobilfunk und mögliche Einflüsse auf die Gesundheit machen können.

Grundlagen und Grundbegriffe

Mobilfunkantennen senden vorwiegend horizontal – oft mit einer leichten Neigung nach unten („downtilt“) – und gebündelt in eine bestimmte Richtung. Das dabei entstehende elektromagnetische Feld breitet sich nach denselben physikalischen Gesetzen aus, wie sie auch für die Ausbreitung des Lichts gelten. Neben einer Hauptsenderichtung (in der Abbildung weiß dargestellt) gibt es meist noch mehrere „Nebenarme“ (in der Abbildung hellblau).

Elektromagnetisches Feld einer Mobilfunkantenne / Haupt- und Nebenarme

 Grafik: Informationszentrum Mobilfunk (IZMF), 2008

Hindernisse in der Ausbreitungsrichtung können das Feld abschwächen: Holzwände behindern die Ausbreitung nur geringfügig, Steinwände und insbesondere Stahlkonstruktionen verringern das elektromagnetische Feld sehr stark. Auch der Pflanzenbewuchs und meterologische Ereignisse (Regen, Nebel, Schneefall) haben Einfluß auf die Stärke des elektromagnetischen Feldes.

Eine interaktive Anwendung zur Feldausbreitung ist im Internet unter www.informationszentrum-mobilfunk.de/mediathek/feldsimulation verfügbar.

Genau wie beim Licht können sich „Funkschatten“ bilden. In der folgenden Abbildung wird das anschaulich dargestellt:

Man sieht deutlich, dass die (ebenerdige) Entfernung von der Antenne kein gutes Maß für die Feldstärke ist:

in der obigen Abbildung ist die Feldstärke direkt unterhalb des antennetragenden Gebäudes sehr gering (dunkelblau), um beim Gang in Richtung „linke obere Bildecke“ zuzunehmen (weiße Fläche) und danach wieder abzunehmen (mittelblaue und dunkelblaue Flächen). Diese so genannte „nichtlineare Entfernungsabhängigkeit der Feldstärke“ muss z.B. bei epidemiologischen Studien bedacht werden, um zu präzisen Ergebnissen zu gelangen. Vereinfacht gesagt: die Gleichung „kurze Entfernung = hohe Belastung“ stimmt so nicht.


Informationsbroschüren (kostenfrei)

Im Oktober 2019 haben die Kinderumwelt gGmbH (Trägerin von Allum) und das Informationszentrum Mobilfunk eine aktualisierte Version der Informationsbroschüre für Ärzte zu medizinisch relevanten Aspekten des Mobilfunks herausgegeben.

Ärzte-Broschüre (PDF)

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Quellen und vertiefende Literaturangaben finden Sie in unseren Broschüren:

  • Version: Ärzte, Version: Eltern - (diese Broschüren wurden in 2019 bzw. 2015 überarbeitet und sind kostenfrei gegen Portoerstattung erhältlich).  

Zusätzliche Literatur:

  • BAG (Schweiz): Informationen zu DECT-Telefonen: http://www.bag.admin.ch/themen/strahlung/00053/00673/00674/ (online nicht mehr verfügbar).
  • Bernhardt, J.: Elektrosmog, Handys, Solarien usw. - Gesundheitsrisiken durch Strahlung ? (2005) Bundesgesundheitsbl. - Gesundheitsforsch - Gesundheitsschutz 48 : 63 - 75
  • Cardis, E. et al (2008): Distribution of RF energy emitted by mobile phones in anatomical structures of the brain Phys. Med. Biol. Band 53 S. 2771-2783
  • DMF (2011): Deutsches Mobilfunk-Forschungsprogramm. www.emf-forschungsprogramm.de
  • Europäische Kommission (19.06.2006) Stellungnahme zu elektromagnetischen Feldern  //ec.europa.eu/health/ph_risk/committees (online nicht mehr verfügbar).
  • Kommission "Methoden und Qualitätssicherung in der Umweltmedizin" (2006): Parameter des roten Blutbildes bei Exposition durch Mobilfunkanlagen. Bundesgesundheitsbl - Gesundheitsforsch - Gesundheitsschutz 49; S. 833 - 835
  • Leitgeb, N. (Sept. 2012): Macht Mobilfunk Kinder krank? Monatsschr Kinderheilkd 2012 · 160:461–467· DOI 10.1007/s00112-011-2573. www.informationszentrum-mobilfunk.de/sites/default/files/medien/12_leitgeb-mskhk_macht_mobilfunkt_kinder_krank.pdf (zuletzt aufgerufen im Juni 2019).
  • Long Term Evolution (LTE) (März 2011): FAQs zu LTE. Christian Bornkessel. www.youtube.com/watch?v=deJe3H9u7C4#p/a/u/1/deJe3H9u7C4 Wissenschaftlicher Film zu LTE (online nicht mehr verfügbar).
  • Ökotest  zu DECT-Telefonen: Heft 5 (2007) S. 114-117 und Heft 9 (2009) 136 - 143. www.oekotest.de/freizeit-technik/15-Schnurlostelefone-im-Test_110415_1.html (online nicht mehr verfügbar).

    Strahlenschutzkommission SSK  (2006). Mobilfunk und Kinder.  Stellungnahme vom 5./6. Dezember 2006. www.ssk.de/SharedDocs/Beratungsergebnisse/2006/Mobilfunk_Kinder.html
  • SCENIHR (2009): Health Effects of Exposure to EMF (19.01.2009) http://ec.europa.eu/health/ph_risk/committees/04_scenihr/docs/scenihr_o_022.pdf
  • SCENIHR (2015): Potential health effects of exposure to elektromagnetic fields. ec.europa.eu/health/scientific_committees/emerging/docs/scenihr_o_041.pdf
  • Weltgesundheitsorganisation Factsheet No. 304 vom Mai 2006. www.who.int/peh-emf/publications/factsheets/en/ (Online nicht mehr verfügbar)
  • Weltgesundheitsorganisation (Juli 2005) Clarification statement. hwww.who.int/peh-emf/meetings/ottawa_june05/en/index4.html
  • Wiart, J., Hadjem, A., Wong, M. F., Bloch, I. (2008): Analysis of RF exposure in the head tissues of children and adults. Phys Med Biol. 2008 Jul 7;53(13): S. 3681-3695. (s. a. frühere Studien dieser Arbeitsgruppe).
  • Ralf Wölfle: www.ralf-woelfle.de/elektrosmog/allgemein/kinder.htm


Gentoxizität von Mobilfunkfeldern?

Von den zahlreichen Links zu den (nicht reproduzierbaren) Ergebnissen einer Wiener Arbeitsgruppe zur Gentoxizität von Mobilfunkfeldern sei hier stellvertretend eine Auswahl aufgeführt:


Beeinflussung von Bienen

Autor/innen: Dr. M. Otto | Prof. K. E. von Mühlendahl    Zuletzt aktualisiert: 25.01.2024

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