Meerschweinchenallergie

Zurück

Ihre Suchergebnisse:

Meerschweinchenallergie

Meerschweinchen (lat.: Cavia porcellus) können allergische Symptome und Erkrankungen auslösen, sei es durch engen beruflichen Kontakt oder durch das Halten als Haustier in Wohnungen.

Was löst eine Meerschweinchenallergie aus?

Zwei wichtige Allergene des Meerschweinchens konnten bisher identifiziert werden. Diese Allergene wurden aus Extrakten der Haut und des Staubes in Meerschweinchenställen isoliert und scheinen aus dem Urin der Tiere zu stammen.

Untersuchungen konnten zeigen, dass Meerschweinchenallergene in die Luft übergehen können und luftgetragen transportiert werden (Schou 1997). Auch über die Kleidung werden Meerschweinchenallergene verbreitet. Dies ist auch von anderen Tierallergenen bekannt, insbesondere von Katzen und Hunden. Wie deren Allergene in öffentlichen Gebäuden verbreitet sind, ist allerdings wesentlich besser untersucht als bei Allergenen von Meerschweinchen.

Was sind Symptome einer Meerschweinchenallergie?

Die Symptome einer Meerschweinchenallergie sind typisch für eine Inhalationsallergie: Betroffen sind vor allem die Schleimhäute des Atemwegssystems (z.B. Nasenschleimhäute) und die Bindehaut des Auges.

Nach Kontakt mit dem Meerschweinchenallergen kommt es bereits nach wenigen Minuten zu einer Reaktion: Die Nase juckt und läuft, es kommt zu einem Niesreiz, das Geruchs- und Geschmacksempfinden ist gestört und es stellt sich eine nasale Stimmlage ein. An der Bindehaut des Auges kommt es zu Juckreiz, Brennen, Rötungen und Schwellungen.

Bei Kontakt des Meerschweinchenallergens zur Bronchialschleimhaut kann es zu Symptomen eines allergischen Asthma bronchiales kommen. Im Falle einer hochgradigen Sensibilisierung können Allgemeinsymptome (z.B. Übelkeit und Schwindel) hinzukommen (Tilgen et. al 2005).

Die genannten Symptome können sowohl isoliert, als auch in Kombination auftreten.

Wie wird eine Meerschweinchenallergie diagnostiziert?

Zu Beginn steht immer die Anamnese (Krankengeschichte). Wichtig ist dabei, dass der Betroffene dem Arzt schildert, wann und wo die Beschwerden aufgetreten sind. Im Anschluss kann die Anamnese durch Pricktest, spezielle Blutuntersuchungen und Provokationstests ergänzt werden.

Was kann gegen eine Meerschweinchenallergie getan werden?

An erster Stelle steht natürlich die Vermeidung des Auslösers. Für Meerschweinchen-besitzer bedeutet das leider, dass die Tiere abgegeben werden müssen. Dies ist sicherlich kein leichter Schritt, es gibt jedoch keine echte Alternative. Es können nur Kompromisse geschlossen werden.

Sollten Sie sich wirklich nicht von Ihrem Tier trennen können, sollte zumindest der direkte Kontakt des Betroffenen mit dem Tier unterbleiben: Das heißt die Tiere sollten in Außenhaltung untergebracht werden oder in einem Zimmer, welches die betroffene Person nicht betritt.

Eine Hyposensibilisierungsbehandlung ist bei Tierallergien nur selten erfolgreich (Tilgen et. al 2005).

Hat eine Meerschweinchenhaltung Auswirkung auf eine spätere Meerschweinchenallergie?
Zur Vorbeugung von Tierallergien empfehlen viele Fachleute eine Allergenkarenz und damit verbunden eine Vermeidung von Haustieren. Diese Empfehlung ist jedoch umstritten, denn die Ergebnisse anderer Arbeiten zeigen teilweise sogar eine schützende Wirkung von Haustieren in Bezug auf eine spätere Sensibilisierung oder Allergie (Platts-Mills 2001).

Basisinformationen zu Tierhaarallergienen allgemein finden Sie unter “Tierhaarallergie”.

Autor/innen: S. Höppner, M. A. | Dr. S. Schmidt    Zuletzt aktualisiert: 16.03.2024

Nach oben