Orales Allergiesyndrom (OAS)

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Orales Allergiesyndrom (OAS)

Bei Patienten mit Allergien, vor allem mit einer Pollenallergie oder Sensibilisierung auf Pollen, kann es beim Genuss bestimmter Nahrungsmittel zu allergischen Reaktionen an der Mundschleimhaut und im Bereich des Magen-Darmtraktes kommen.

Die Symptome sind Brennen im Mund, Juckreiz im Rachenraum, Rötung, Schwellung der Zunge, Taubheit und Schwellung der Lippen bis zu Schwellungen im Kehlkopfbereich, die auch Atemnot verursachen können. Weitere Beschwerden zeigen sich in Übelkeit, Zungenbrennen, Quaddeln an der Haut und einer allgemeinen Gesichtsschwellung.

Gerade während der Pollenflugzeit können diese Reaktionen verstärkt auftreten (Reimann 2000).

Die verschiedenen Symptome werden unter dem Begriff “orales Allergiesyndrom” (kurz OAS) zusammengefasst (Reimann 2000).

Auslöser des oralen Allergiesyndroms

Ursächlich ist eine ähnliche Oberflächenstruktur bestimmter Nahrungsmittel und Pollen. Dadurch kommt es zu einer Kreuzreaktion zwischen diesen Allergenen. Dieses Phänomen ist auch als Kreuzallergie bekannt. Patienten, die gegen Beifuß und Birke sensibilisiert sind, haben am häufigsten mit diesen pollenassoziierten Nahrungsmittelreaktionen zu kämpfen, zum Beispiel gegen Sellerie und Obst.

Welche anderen Nahrungsmittel mit bestimmten Pollen assoziiert sind, erfahren Sie auf der Seite “Auslöser“.

Häufigkeit, Diagnose und Therapie

Bei Patienten mit einer Pollenallergie (vor allem gegen Baumpollen) werden Symptome des oralen Allergiesyndroms in den letzten Jahren häufiger beschrieben.

Aufgrund des sofortigen Auftretens der typischen Symptome wird die Diagnose erleichtert.

Die drei Säulen der antiallergischen Therapie sind das Meiden des Auslösers, die medikamentöse Behandlung der Symptome und die Hyposensibilisierung.

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Autor/innen: S. Höppner, M. A., Dr. S. Schmidt, J. Linnemann, M. Sc.    Zuletzt aktualisiert: 13.01.2024

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