Zusammenfassung und Tipps

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Zusammenfassung und Tipps

Für Asthmatiker sind regelmäßige sportliche Aktivitäten sehr wichtig. Schwimmtraining kann die körperliche Leistungsfähigkeit und das Asthma bessern.

Einige Studien deuten jedoch darauf hin, dass tägliche, über mehrere Stunden dauernde Schwimmbadbesuche das Risiko für Bronchitis, Asthma und Allergien erhöhen können.

In belgischen Studien wurde insbesondere das Risiko für Säuglinge und Kleinkinder hervorgehoben. Aktuell wurde dazu die Studie von Voisin et al. (2014) veröffentlicht. Diese zeigte, dass es bei den untersuchten Kleinkindern durch Aufenthalte in chlorierten Pools häufiger zur asthmatischen Atemwegsentzündung und einer Sensibilisierung auf Hausstaubmilben gekommen war. Das Risiko dafür stieg unabhängig von familiären Vorbelastungen und Vorerkrankungen.

2012 veröffentlichte das Umweltbundesamt (UBA) eine Übersicht über die Datenlage und riet speziell vom Babyschwimmen ab, wenn in den Familien der Säuglinge und Kleinkinder gehäuft Allergien und Asthma vorkommen.

Das UBA setzt sich dafür ein, dass der Gehalt an den reizenden Chlornebenprodukten (Trichloraminen s.o.) in Schwimmbädern in Deutschland weiter auf unbedenkliche Werte (ca. 0,2 mg/m3) reduziert wird. Dann müsste auch für Babys mit besonderem familiären Asthmarisiko keine Zurückhaltung beim Babyschwimmer empfohlen werden.

Wichtig und sinnvoll ist aber für alle Benutzer von Schwimmbädern, durch ihr (Hygiene-) Verhalten mit dafür zu sorgen, dass sich so wenig wie möglich Chlornebenprodukte bilden.

Neben dem diskutierten Asthma-Risiko werden auch Infektionen mit Babyschwimmen in Verbindung gebracht. So kommt es zu einer leichten Häufung von Atemwegs- und Ohrinfektionen. Dieses tritt aber auch bei älteren Schwimmbadbesuchern leicht gehäuft auf. Deutlicher ist der Zusammenhang zwischen Magen-Darm-Infektionen und Babyschwimmen, was sich durch das Schlucken des Badewassers erklären lässt.

Wenn Eltern Spaß am Babyschwimmen haben, können Sie dieses natürlich mit ihren Kindern tun, denn oft entstehen neue Sozialkontakte und der Eltern-Kind-Kontakt wird verstärkt. Des Weiteren kann Babyschwimmen die Angst vor dem Wasser abbauen und Bewegungsanreize schaffen.

Tipps zum Babyschwimmen

  • Achten Sie genau auf Ihr Kind. Reagiert es auf die Schwimmbadluft empfindlich, sollten Sie einen anderen Sport für Ihr Kind wählen.
  • Wenn Sie mit Ihrem Säugling zum Babyschwimmen gehen möchten, befragen Sie Ihren Kinderarzt. So können Sie gemeinsam eine individuelle Entscheidung treffen.
  • Bevorzugen Sie beim Babyschwimmen Schwimmbäder mit geringem bzw. nicht oder kaum wahrnehmbaren Chlorgeruch und niedrigen Beckenrändern.
  • Bevor Sie mit Ihrem Kind schwimmen gehen, waschen Sie sich und Ihr Kind gründlich. Je weniger Keime in das Wasser getragen werden, umso weniger Chlor müssen die Schwimmbadbetreiber anwenden.
  • Beachten Sie die üblichen Hygienemaßnahmen und suchen Sie vor dem Schwimmen die Toilette auf. Schweiß und Urin begünstigen die Entwicklung von Desinfektionsnebenprodukten.
  • Nach der Rotavirus-Impfung sollte mindestens 14 Tage mit dem Babyschwimmen pausiert werden.
  • Kinder beim Babyschwimmen nicht Untertauchen (es ist von Kind zu Kind unterschiedlich, ob der Atemanhaltereflex noch vorhanden ist).
  • Wasserschlucken wenn möglich bei Babys vermeiden.
  • Nutzen Sie Schwimmwindeln für Kinder.
  • Reagieren die Augen sehr empfindlich, kann das Tragen einer Schwimmbrille helfen.
  • Duschen Sie sich und Ihr Kind nach dem Schwimmen gründlich. So bleiben keine Chlorwasserreste auf der Haut. Eine milde Hautlotion pflegt die gereizte Haut nach dem Schwimmen.

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Autor/innen: Dr. M. Otto, M. Buschkamp, Dr. S. Schmidt, J. Linnemann    Zuletzt aktualisiert: 21.12.2023

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