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Latexhandschuhe und weitere latexhaltige Allergenträger
Latexhandschuhe waren bekannt als Auslöser von Kontaktallergien. Sie enthalten die für die Gummiherstellung wichtigen Vulkanisationsbeschleuniger (Thiurame).
Diese Kontaktallergene waren die Hauptursache für die Typ IV-Reaktion auf Latexhandschuhe.
Der Gehalt der Handschuhe an diesen Kontaktallergenen wurde in den letzten Jahren in der Herstellung aber stark begrenzt. Dies war eine wichtige vorbeugende Maßnahme.
Dagegen haben Typ-I-Allergien gegen Latexproteine in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Vor allem Latexhandschuhe zeigten sich wieder als die wichtigste Quelle für die Verbreitung von Latexallergenen. Durch den deutlich angestiegenen Verbrauch an Handschuhen seit der AIDS-Problematik hatte sich eine Änderung bei der Produktion von Latexhandschuhen ergeben.
Je nach Herstellungsverfahren ist das fertige Produkt der Naturlatexweiterverarbeitung reich oder arm an allergenen Proteinen. Werden die Rohmaterialien schneller verarbeitet, zum Teil schon in den Erzeugerländern, finden sich mehr Proteinreste in den Handschuhen als früher, als die Rohstoffe über längere Transportwege bis zur Weiterverarbeitung gebracht wurden.
Je nach “Alterung” der Rohmaterialien und auch nach Anzahl der Waschungen der Handschuhe vor der Sterilisation ergaben sich unterschiedliche Latexproteingehalte. So ließen sich je nach Hersteller und Verarbeitungsart sehr große Unterschiede im Proteingehalt der Latexhandschuhe finden (Mäkinen-Kiljunen 1995).
Neben dem Allergengehalt ist das Puder der Handschuhe ein entscheidender Allergenträger: Um den Tragekomfort zu erhöhen, wurden Latexhandschuhe häufig mit Talkum oder Maisstärke gepudert. Diese Puder ermöglichen die aerogene Übertragung des Allergens. Es besteht ein Zusammenhang zwischen dem Nachweis von Latex in der Raumluft und der Sensibilisierung der darin Beschäftigten. Bereits Sensibilisierte sind allein schon durch den Aufenthalt in Räumen, die Latexallergene in der Luft enthalten, gefährdet (Allmers 1998).
Vor allem gepuderte Handschuhe sind Schuld an der hohen Sensibilisierungsrate im Krankenhaus gewesen. Die Naturlatex-Allergie wurde die zweithäufigste Ursache berufsbedingten Asthmas in Deutschland.
Latex in Alltagsprodukten
Latexmaterialien kommen auch in sehr vielen Gegenständen des täglichen Lebens vor.
- Luftballons, Bettmatratzen, Büstenhalter, Dichtungen für Autos, Türen, Fenster, Dichtungsringe, Elektrokabel, Gummibälle, Gummibänder, Gummistiefel/-schuhe, Gummiunterlagen, Haushaltshandschuhe, Klebegummierung von Briefmarken, Kompressionsbinden/-strümpfe, Kondome, Luftballons, Luftmatratzen, Pessare, Radiergummi, Reifen, Sauger von Babyflaschen, Schlauchboote, Schnuller, Skibrillen, Strumpfgummi, Tauchausrüstung, Taucherbrillen, Unterhosen, Wärmflaschen
sind nur einige Produkte in Haushalt und Freizeit, die Latex enthalten können.
Auslöser für eine Sensibilisierung sind diese Produkte nicht (Niggemann 1998, Chen 2002); für bereits Sensibilisierte und Latexallergiker können sie allerdings ein Risiko für die Entwicklung von Beschwerden darstellen.
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Autor/innen: Dr. S. Schmidt Zuletzt aktualisiert: 13.01.2024