Quecksilber und Fischverzehr

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Quecksilber und Fischverzehr

Alte Fische und Raubfische sind stärker mit Quecksiber belastet

Für die Zufuhr von organischem Quecksilbers ist hauptsächlich der Fischverzehr verantwortlich.

Alte Fische sind dabei deutlich stärker mit (organischem) Quecksilber belastet als junge Fische; Raubfische (z.B. Wildlachs, Heilbutt, Schwertfisch, Barsch, Hai, Thunfisch) sind stärker belastet als Friedfische (Karpfen, Barbe, Hering).

Gesundheitsrisiken

Aufnahme mit der Nahrung

Die tägliche Aufnahme über Nahrungsmittel wird mit 3 Mikrogramm Quecksilber (vorwiegend als Methylquecksilber) abgeschätzt. Bei fischreicher Kost kann sie auf ca. 14 Mikrogramm pro Tag ansteigen.

Aufnahme, Verteilung und Ausscheidung

Aufgrund ihrer hohen Fettlöslichkeit werden organische Quecksilberverbindungen aus dem Magen-Darm-Trakt zu über 90 Prozent resorbiert. Auch über die Haut und die Lunge werden sie gut aufgenommen. Organisches Quecksilber verteilt sich gleichmäßig im Körper, es kann die Blut-Hirn-Schranke und die Plazentabarriere passieren.

Nähere Informationen zu Gesundheitsrisiken von organischem Quecksilber und der Toxikologie von Quecksilber finden sich in dem Informationstext Quecksilber.

Biomonitoring

Die Messung der Belastung des Körpers mit organischem Quecksilber kann im Blut und – für spezielle Fragestellungen – auch im Haar erfolgen. Nähere Informationen finden sich in dem Informationstext Bestimmung der Quecksilberbelastung.

Grenzwerte und Richtwerte

Aufnahme und PTWI-Wert

Der sogenannte PTWI-Wert (“provisional tolerable weekly intake”) gibt an, wieviel aufgenommenes organisches Quecksilber pro Woche und pro Kilogramm Körpergewicht toleriert werden kann.

Schadstoff-Höchstmengenverodnung

Schadstoff-Höchstmengenverordnung (SHmV), 1988, Fassung der Änderungsverordnung vom 03.03.1997:

  • 1 Milligramm Quecksilber pro Kilogramm Frischgewicht für essbare Teile von Raubfischen und Aal
  • 0,5 Milligramm Quecksilber pro Kilogramm Frischgewicht für essbare Teile von allen anderen Fischarten

Vergleich der tolerierbaren Aufnahme mit dem Fischverzehr

Der wöchentliche Verzehr von 200 Gramm eines Raubfisches mit gerade noch zulässiger Quecksilberbelastung (1 Milligramm pro Kilogramm laut Schadstoff-Höchstmengenverordnung, größtenteils als Methylquecksilber vorliegend) schöpft die tolerierbare wöchentliche Zufuhr aus.

Weitere Informationen zu Grenz- und Richtwerten von Quecksilber finden sich hier.

Vorbeugung

Fischverzehr ist einerseits ernährungsphysiologisch sinnvoll, andererseits bringt der Fischkonsum eine merkliche Belastung mit organischem Quecksilber mit sich.

Insbesondere während einer Schwangerschaft und der Stillzeit sollte die Organoquecksilberbelastung minimiert werden. Daher ist es sinnvoll, in dieser Zeit hauptsächlich junge Fische aus Quellen, die lebensmittelrechtlich überwacht werden, zu verzehren.

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Autor/innen: Dr. M. Otto | Prof. K. E. von Mühlendahl    Zuletzt aktualisiert: 13.01.2024

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