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Laut Statistischem Bundesamt verunfallte im Jahr 2019 alle 19 Minuten ein Kind im Straßenverkehr. Rund ein Fünftel der verunfallten Kinder unter 15 Jahren war zu Fuß unterwegs.
Die Mehrheit der Unfälle ereignete sich, während die Kinder eine Straße überquerten.
Damit Kinder eine Straße sicher überqueren können, brauchen sie die Fähigkeit, Geschwindigkeiten heranfahrender Fahrzeuge einzuschätzen.
Im neuesten Newsletter der Bundesarbeitsgemeinschaft „Mehr Sicherheit für Kinder“ wird auf eine Studie der Unfallforschung der Versicherer – UDV – aufmerksam gemacht, in der die Geschwindigkeitswahrnehmung und das Entscheidungsverhalten beim Überqueren von Straßen von Kindern im Alter von 5 bis 14 Jahren untersucht wurde.
Die Ergebnisse zeigen, dass diese mit zunehmendem Alter genauer werden, aber selbst mit 14 Jahren noch nicht abgeschlossen sind. Vor allem die Fahrzeug-Annäherung von rechts stellt eine große Herausforderung dar.
Erst bei niedrigen Geschwindigkeiten von 30 km/h beginnen die Kinder, sich Entscheidungen zuzutrauen und die Straße mehrheitlich zu überqueren.
Die Studie zeigt aber auch, dass diese Querungen nicht unbedingt sicher sind: Die Kinder treffen zwar mehr korrekte Entscheidungen, aber auch mehr Fehl- und Risikoentscheidungen als bei höheren Geschwindigkeitsbedingungen.
Die Unfallforscher leiten daraus folgende Forderungen ab:
- In Wohn- und Freizeitquartieren sollten Geschwindigkeitsbegrenzungen von höchstens 30 km pro Stunde herrschen.
Da auch ältere Kinder noch Schwierigkeiten haben, sollten nicht nur vor Kitas und Grundschulen, sondern auch vor weiterführenden Schulen sichere Fußgängerüberwege installiert werden. - Kinder sollten das Verhalten bei Straßenquerungen oft und realitätsnah trainieren, um ihr Gefahrenbewusstsein und Routinen zu entwickeln. Dabei sollten sie von Erwachsenen begleitet werden, die nur im Notfall eingreifen
- In weiteren Forschungsstudien sollten niedrigere Geschwindigkeiten von unter 30 krn pro Stunde betrachtet werden. Zudem sollten Kinder über 14 Jahre einbezogen werden, um die weitere Entwicklung zu betrachten.
Alle Veröffentlichungen zu der Studie finden Sie auf der Website der UDV hier.
Autor/innen: T. Lob-Corzilius Zuletzt aktualisiert: 25.01.2024