Biologische Wirkungen elektrischer und magnetischer Felder

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Biologische Wirkungen elektrischer und magnetischer Felder

Biologische Wirkungen elektrischer Felder

Elektrische Felder dringen kaum (wenige Millimeter) in den menschlichen Körper ein. Dies hängt mit der guten Leitfähigkeit der meisten Gewebe und Körperflüssigkeiten zusammen.

Elektrische Felder verursachen in erster Linie Oberflächeneffekte. Der zugrunde liegende physikalische Vorgang ist als “Influenz” bekannt.

Beispielsweise können sich Körperhaare unter dem Einfluss eines elektrischen Feldes ausrichten. Das hierdurch bedingte “Kribbeln” im Wechselfeld wird bei Feldstärken von größer als 1.000 Volt pro Meter, meist jedoch erst ab 10.000 Volt pro Meter (etwa – unter bestimmten Bedingungen – direkt unter Hochspannungsleitungen) bemerkt.

Die von elektrischen Haushaltsgeräten ausgehenden elektrischen Feldstärken sind für Oberflächeneffekte viel zu schwach.

Das Bundesamt für Strahlenschutz hat Feldstärken, wie sie typischerweise in 30 Zentimeter Entfernung von einem Haushaltsgerät gefunden werden, zusammen gestellt:

Elektrische Feldstärken im Haushalt, in 30 Zentimeter Abstand vom Gerät*

Gerät Feldstärke in Volt pro Meter
Boiler 260
Bügeleisen 120
Handmixer 100
Haarfön 80
Farbfernseher 60
Elektrischer Herd 8
Grenzwert** 5000

* nach: Bundesamt für Strahlenschutz 1995 ** 26. BImSchV, gültig für 50 Hertz-Felder

Die Tabelle macht deutlich, dass praktisch alle Haushaltsgeräte in der gewählten Entfernung den Grenzwert mehr als zehnfach unterschreiten. Mit zunehmendem Abstand vom Gerät verringert sich das elektrische Feld noch weiter. Von außen einwirkende Felder, die beispielsweise von Hochspannungsleitungen oder Dachständern der Hausversorgung ausgehen, werden durch die Hauswand um mehr als 90 Prozent reduziert.

Elektrische Felder sind auch für “Elektrisierungen” verantwortlich, wenn beispielsweise bei Gewitter metallische Gegenstände berührt werden. Auch die statischen Entladungen beim Kontakt mit Computermonitoren, das “Funkensprühen” beim Ausziehen von Kunstfasertextilien usw. gehören hierzu. Gesundheitliche Gefährdungen sind hiermit nicht verbunden.

Biologische Wirkungen magnetischer Felder

Magnetische Felder werden durch Stromfluss erzeugt. Mit steigender Stromstärke nimmt die magnetische Feldstärke zu. Magnetfelder durchdringen Häuserwände, Metalle und auch den menschlichen Körper. Magnetische Wechselfelder entsprechender Stärke können im Körper Wirbelströme verursachen, die oberhalb bestimmter Schwellenwerte Nerven und Muskelzellen erregen können.

Die folgende Tabelle zeigt typische Werte magnetischer Flussdichten von Haushaltsgeräten im Abstand von 30 Zentimetern*:

Gerät Magnetische Flussdichte in Mikrotesla
Haarfön 0,01 – 7
Dosenöffner 3,5 – 30
Bohrmaschine 2 – 3,5
Staubsauger 2 – 20
Mixer 0,6 – 10
Küchenherd 0,15 – 0,5
Waschmaschine 0,15 – 3
Bügeleisen 0,12 – 0,3
Grenzwert** 100 Mikrotesla

* nach: Bundesamt für Strahlenschutz 1995 ** 26. BImSchV, gültig für 50 Hertz-Felder

In der genannten Entfernung (30 Zentimeter) halten die Haushaltsgeräte den Grenzwert ein bzw. unterschreiten ihn deutlich. Es darf zudem nicht vergessen werden, dass die Grenzwerte auf lebenslange Einwirkung hin berechnet wurden. Die meisten Haushaltsgeräte werden jedoch nur von Zeit zu Zeit eingeschaltet.

Niederfrequente Magnetfelder und Leukämien im Kindesalter

Im Jahr 2002 hat die International Agency for Research on Cancer (IARC) mit Sitz in Lyon niederfrequente Felder als “möglicherweise kanzerogen” (Klasse 2B) eingestuft.

Grundlage hierfür waren epidemiologische Studien zur statistischen Assoziation von kindlichen Leukämien mit einer Magnetfeldexposition der Kinder im Bereich oberhalb von 0,3 – 0,4 MikroTesla. Hinweise auf eine ursächliche Assoziation liegen trotz intensiver Forschung nicht vor. Weder ein plausibler Wirkmechanismus noch Studienergebnisse aus Tierversuchen stützen die epidemiologischen Studien.

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Autor/innen: Dr. M. Otto | Prof. K. E. von Mühlendahl    Zuletzt aktualisiert: 16.04.2023

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