Jakobskreuzkraut (Jakobsgreiskraut)

Zurück

Ihre Suchergebnisse:

Jakobskreuzkraut (Jakobsgreiskraut)

Das heimische Jakobskreuzkraut (lat. Senecio jacobaea), auch Jakobsgreiskraut genannt, gehört zur Familie der Korbblütler (Asteraceae).

Aufgrund seines Gehaltes an giftigen Pyrrolizidin-Alkaloiden ist das Jakobskreuzkraut als problematisch anzusehen.

Das sommergrüne Jakobskreuzkraut besitzt gelbe, ca. 15-25 mm große Blumen, die in Schirmrispen angeordnet sind, sowie fiederteilige Blätter am Stängel. Von der Pfahlwurzel erstrecken sich viele kleine Wurzeln bis in einen Umkreis von 30 cm.

Im ersten Jahr bildet das Jakobskreuzkraut eine Rosette mit 20-30 cm langen, fiederteiligen Blättern, überdauert als Hemikryptophyt den Winter und bildet im zweiten Jahr den Stängel mit 15 bis 20 Blumen aus.

Blühzeit des Jakobskreuzkrauts

Die Blühzeit des Jakobskreuzkrautes dauert von Juni bis September, wobei die Hauptblühzeit um den 25. Juli (Jacobi) liegt – dadurch erhielt das Jakobskreuzkraut seinen Namen.

Die Pflanze erreicht ausgewachsen eine Höhe von etwa 0,3-1,2 m. Der Stängel ist an der Basis rötlich gefärbt (siehe “Zusätzliche Informationen” am Seitenende).

Verbreitung

Das Jakobskreuzkraut verfügt über eine hartnäckige Verbreitungsstrategie. Es kann bis zu 100.000 Flugsamen produzieren, die mit dem Wind verbreitet werden (Entfernung meist weniger als 50 m) und bis zu 25 Jahre in der Erde überdauern können.

Die Pflanze ist in der Lage, eine Notblüte zu initiieren, wenn diese abgeschnitten wird. Ebenso können aus Wurzelresten neue Pflanzen entstehen. Daher ist beim Ausreißen einer Pflanze darauf zu achten, dass ebenfalls die gesamte Wurzel entfernt wird.

Giftigkeit der Pyrrolizidin-Alkaloide

Weltweit produzieren ca. 6000 Pflanzenarten Pyrrolizidin-Alkaloide. Sie gehören vornehmlich zu den Familien der Korbblütler (Asteraceae), der Rauhblatt- bzw. Borretschgewächse (Boraginaceae) und der Hülsenfrüchtler (Fabaceae). Die höchsten Konzentrationen an Pyrrolizidin-Alkaloiden sind u.a. bei den Kreuzkräutern, von denen weltweit über 1000 Arten beschrieben wurden, zu finden. In Deutschland sind die Kreuzkräuter mit etwa 25 Arten vertreten.

Die Stoffklasse der Pyrrolizidin-Alkaloide umfasst ca. 500 Substanzen, von denen einige hochtoxisch und andere vollkommen harmlos sind. Hierbei handelt es sich um sekundäre Pflanzenstoffe, die die Pflanze vor Fressfeinden schützen sollen.

In den Blüten sind die meisten Pyrrolizidin-Alkaloide gespeichert.

Die Bitterstoffe, durch welche die Menschen und Weidetiere von der Aufnahme abgehalten werden, bilden sich erst im Jahresverlauf, weshalb Menschen oder Weidetiere insbesondere zu Jahresanfang bei einem Verzehr gefährdet sind. Die Konzentrationen der Pyrrolizidin-Alkaloide ändern sich ebenso mit der Zeit.

Diese Beiträge auf Allum könnten Sie ebenfalls interessieren:

  • BfR (2012): Fragen und Antworten zu Pyrrolizidinalkaloiden in Lebensmitteln, Bundesinstitut für Risikobewertung, Februar 2012.
  • Lahrssen-Wiederholt, M. (2007): Pyrrolizidinalkaloide als unerwünschte Stoffe in der Nahrungskette, Bundesinstitut für Risikobewertung, Juli 2007.
  • Neitzke, A. und Berendonk, C.: Jakobskreuzkraut (Senecio jacobaea) - Eine Giftpflanze auf dem Vormarsch, Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen und Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen, 3. Auflage, Stand: Juli 2011 www.landwirtschaftskammer.de/riswick/pdf/jakobskreuzkraut.pdf
  • von Richthofen, D. (2012): Das Kreuz mit dem Kraut, DIE ZEIT, Nr. 39. 20. September 2012.

Autor/innen: J. Kiel, M. Sc.   

Nach oben