Lärm

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Lärm

Lärm, Schall und Geräusch

Unter Schall wird eine mechanische Schwingung verstanden, die ein Medium wie Luft oder Wasser zur Ausbreitung benötigt.

Lärm umfasst jegliche Schalleinwirkung, die belästigt, stört oder gesundheitliche Schäden verursacht.

Aus dieser Definition von Lärm ist ersichtlich, dass nicht nur der Schall selbst von Bedeutung ist, sondern auch die Einstellung des Hörers. Sehr laute Musik kann im Konzertsaal oder in der Diskothek als wohltuend empfunden werden und stimulieren – schließlich ist man ja in der Regel deshalb dorthin gegangen -, und sie kann, wenn sie unerwünschterweise vom Nachbarn herüberkommt, als Lärm empfunden und zum Anlass für gerichtliche Auseinandersetzungen werden.

Wie gut schläft es sich im Ferienhaus am Meeresstrand, neben dem rauschenden Bach oder bei dem auf das Dach prasselnden Dauerregen, und wie enervierend ist das – an den Schallpegeln gemessen – viel geringere und in seinem Schallcharakter sehr ähnliche an- und abschwellende Dauergeräusch einer nahen Autobahn!

Diese Beobachtungen besagen, dass bei jeglicher Beurteilung, etwa bei der Ableitung von Grenz- und Richtwerten, die physikalisch messbaren Schallpegel nur eines neben manchen anderen Kriterien sind, oft nicht einmal das Wichtigste. Der Informationsgehalt des Schalles, die jeweilige Situation (Nachdenken, Unterhaltung, Schlaf), allgemeine Lärmempfindlichkeit, gesundheitliches Befinden, Einstellung zur Lärmquelle oder auch das Gefühl, einer Lärmquelle ausgeliefert zu sein, sind von großer Bedeutung.

Auch wenn verhaltensbedingte Risiken (z. B. Rauchen) ein größeres Risiko bergen als die Lärmbelastung, ist die umwelt- bzw. gesundheitspolitische Relevanz durch die große Anzahl der Betroffenen gegeben.

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  • Die in der Zusammenfassung gemachten Aussagen und Bewertungen können mit zahlreichen wissenschaftlichen Arbeits- und Untersuchungsergebnissen belegt werden. Zu derartigen Einzelheiten sei an dieser Stelle aber auf einige der in den letzten Jahren erschienenen ausführliche Übersichtsarbeiten verwiesen.
  • Babisch, W., Guski, R., Ising, H., Maschke, C., Mych, T., Niemann, H. & Spreng, M. (2014): Lärm. In: Wichmann, Schlipköter, Fülgraff (Hrsg.) Handbuch Umweltmedizin. 52. Erg. Lfg. 6/14.
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  • Bekanntmachung der Bundesärztekammer (2014): Empfehlung der Bundesärztekammer „Zur Frage der Vermeidung von Hörstörungen durch Freizeitlärm im Kindes- und Jugendalter“. Deutsches Ärzteblatt 111 (44); S. 1921-1922.
  • BMELV (2011): Europäische Spielzeugrichtlinie. www.bmel.de/DE/Ernaehrung/Gesundheit/Spielzeugsicherheit/_Texte/Spielzeugrichtlinie.html (Zuletzt aufgerufen im April 2018).
  • Bundesärztekammer (2014): Empfehlungen der Bundesärztekammer "Zur Frage der Vermeidung von Hörstörungen durch Freizeitlärm im Kindes- und Jugendalter". In: Deutsches Ärzteblatt, Jg.111, Heft 44, S. 1921-1922.
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  • Ising H., Kruppa, B., Babisch, W., Gottlob, R., Guski, R., Maschke, C. & Spreng, M. (2001): Lärm. In Wichmann, Schlipköter, Fülgraff (Hrsg.) Handbuch der Umweltmedizin, 22. Erg.Lfg. 7/01, S. 1 - 41, Ecomed Verlag, Landshut.
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  • Bundesministerium für Justiz und Verbraucherschutz: Gesetz zum Schutz gegen Fluglärm. www.gesetze-im-internet.de/flul_rmg/index.html#BJNR002820971BJNE000010300

Autor/innen: Prof. K. E. von Mühlendahl    Zuletzt aktualisiert: 29.11.2023

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