Vorbeugung

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Vorbeugung

Die Weltgesundheitsorganisation, die Weltbank, die Europäische Kommission, Ärzteverbände und Nichtraucherinitiativen haben eine ganze Reihe von Empfehlungen ausgesprochen, die das Rauchen eindämmen sollen. Sie betreffen:

  • Erhöhung der Tabaksteuern (D: 3. Stufe ab 1.9.2005 in Kraft)
  • Bekämpfung des illegalen Handels mit Tabakprodukten
  • Verbot von Tabakwerbung (gilt europaweit ab 1.8.05) und -sponsoring
  • Schaffung einer rauchfreien Umwelt
  • Produktregulierung und Verbraucherinformation
  • Regulierte Abgabe und Vertrieb von Tabakwaren
  • Schulische Tabakprävention
  • Massenmediale Tabakprävention
  • Beratungs- und Behandlungsmaßnahmen zur Tabakentwöhnung.

Hierbei handelt es sich um Maßnahmen, die auf ihre Wirksamkeit hin überprüft wurden. Einzelheiten sind in der Publikation von Annette Bornhäuser (“Gesundheit fördern – Tabakkonsum verringern”) nachzulesen.

Auch der internationale Wettbewerb zum Nichtrauchen in Schulklassen „Be Smart – Don’t Start“  kann eine erfolgreiche Bilanz ziehen: 8.455 Schulklassen mit ca. 230.000 Schülerinnen und Schülern aus ganz Deutschland beteiligten sich 2013/2014 an Deutschlands größtem Programm zur Tabakkontrolle bei Jugendlichen. 76,8% aller Klassen hielten durch und blieben rauchfrei (Institut für Therapie- und Gesundheitsforschung gGmbH 2014).

Ab Januar 2007 müssen frei zugängliche Zigarettenautomaten mit einem Chipkartensystem mit Alterskontrolle ausgerüstet sein. Leider erweist sich diese Maßnahme als wenig wirksam, da sie von den Jugendlichen durch Nutzung sozialer Netzwerke (Freunde usw.) leicht umgangen werden kann (Schneider et al. 2010).

Die Nationale Stillkommission hat im März 2001 Empfehlungen für stillende Mütter herausgegeben (Link). Nachweislich treten viele Stoffe aus dem Zigarettenrauch in die Muttermilch über und liegen dort zum Teil in gleicher Konzentration vor wie im mütterlichen Blut. Dazu gehören neben dem Nikotin auch krebserzeugende Stoffe wie beispielsweise Dioxine, Benzpyrene, Nitrosamine und Schwermetalle. Mütterliches Rauchen während der Stillzeit hat großen Einfluss auf das gestillte Kind. So ist beispielsweise das Saugvermögen beeinträchtigt, das Kind nimmt weniger stark an Gewicht zu, und Unruhe, Koliken und Erbrechen treten gehäuft auf. Darüber hinaus wird das gestillte Kind mit Passivrauch belastet. Die Nationale Stillkommission empfiehlt daher:

  • Ideal ist, während der Monate des Stillens nicht zu rauchen.
  • Wenn geraucht wird, sollte sich die Stillende darum bemühen, die Zahl der gerauchten Zigaretten möglichst gering zu halten. Ein sehr starker Konsum ist mit der Stillfähigkeit und dem Gedeihen des Kindes schlecht vereinbar.
  • Eingedenk der Tatsache, dass Rauchbestandteile passiv aufgenommen werden, sollte in der Nähe des Kindes nie geraucht werden.
  • Durch bewusste Rauchpausen vor dem Stillen kann die Mutter die Belastung der Milch mit einigen der schädlichen Stoffe reduzieren. Ein typisches Beispiel ist das Nikotin, dessen Konzentration in der Milch schon während einer rund einstündigen Rauchpause deutlich abnimmt.

Die Europäische Kommission veröffentlichte am 30. Januar 2007 ein “GRÜNBUCH – Für ein rauchfreies Europa: Strategieoptionen auf EU-Ebene”.

Tabakkontrolle

Im März 2011 stellte die Vereinigung der europäischen Krebsorganisationen ECL die aktuellen Zahlen zur Tabakkontrolle vor. Deutschland belegt Platz 26 von 31 untersuchten Ländern, knapp vor Ungarn, Tschechien, Luxemburg, Österreich und Griechenland.

Großbritannien, Irland, Norwegen und Island sowie Tabakkontroll-Neuling Türkei führen die Liste an. Diese Länder haben erfolgreich zahlreiche Maßnahmen zum Schutz ihrer nichtrauchenden Bevölkerungsmehrheit umgesetzt.

In der EU ist nur noch in Deutschland und Bulgarien Außenwerbung für Tabakprodukte erlaubt.

Gute Informations- und Beratungsangebote

Unsere Linktipps und Literaturquellen” zum Thema Tabakrauch enthalten zahlreiche Hinweise auf gute Informations- und Beratungsangebote zum Nichtraucherschutz, zur Tabakrauch-Prävention und zur Raucherentwöhnung. Dort finden sich auch Hinweise auf Initiativen, Netzwerke und Vereine, beispielsweise auf das bei der Bundesvereinigung Prävention und Gesundheitsförderung e.V. (BVPG) angesiedelte “Netzwerk Nichtrauchen” oder auf die Materialien des Deutschen Krebsforschungszentrums in Heidelberg.

im Januar 2020 hat die Stiftung Gesundheitswissen den interaktiven “Rauchstopp-Navigator” vorgestellt. Er basiert auf der S3-Leitlinie „Screening, Diagnostik und Behandlung des schädlichen und abhängigen Tabakkonsums“ und hilft, besser einschätzen zu können, welcher Weg zum Rauchstopp am besten zu einem passt. Mit Hilfe des “Rauchstopp-Navigators” können angehende Nichtraucher ihre eigenen Barrieren erkennen und die passende Entwöhnungsstrategie für sich persönlich finden.

Autor/innen: Dr. M. Otto, Prof. K. E. von Mühlendahl    Zuletzt aktualisiert: 13.01.2024

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