Uran im Trinkwasser

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Uran im Trinkwasser

Bislang hat man dem Gehalt von Uran im Trinkwasser (Leitungswasser, Mineralwasser) recht wenig Beachtung geschenkt. Sofern dies doch geschah, stand hierbei die vom Uran ausgehende Radioaktivität im Vordergrund. Seit einigen Jahren weiß man, dass die chemische Toxizität des Urans gesundheitlich wahrscheinlich bedeutsamer als seine Radioaktivität ist.

Uran ist das in der Natur vorkommende Element mit der höchsten Atommasse. Drei natürliche Isotope sind bekannt: 234U, 235U, 238U. Alle drei Isotope sind radioaktiv und geben beim Zerfall alpha-Teilchen ab.

Die Radon-Problematik steht mit dem Uranzerfall in Verbindung. Uran gelangt durch natürlichen Eintrag, aber auch durch menschliche Aktivitäten wie beispielsweise durch den Uran-Bergbau, insbesondere aber durch die Ausbringung uranhaltigen Phosphat-Düngers und die Verbrennung von Treibstoffen und Kohle in die Umwelt. Seit einigen Jahren wird nun der Urangehalt im Trinkwasser systematisch untersucht (BfR 2004).

Eine gute Darstellung zu Nitrat, Sulfat und Uran im Grundwasser bietet die Übersicht der AG Uran des Landesamtes für Umwelt, Naturschutz und Geologie MV (link).

Gesundheitsrisiken

Uran ist für den Menschen kein essenzielles Spurenelement. Im Magen-Darm-Trakt wird beim Menschen nur ein Bruchteil (etwa 1 bis 2,4 %) des zugeführten Urans resorbiert.

Uran wird in der Niere und im Skelett gespeichert und vorwiegend über die Nieren wieder ausgeschieden. Darüber, wie schnell dies geschieht, besteht noch Unsicherheit. Neben einer schnellen Ausscheidungsphase (Halbwertszeit im Bereich einiger Tage) gibt es offenbar auch eine langsame Ausscheidungsphase (Halbwertszeit im Bereich mehrerer Jahre).

Uransalze können – je nach Wasserlöslichkeit –  die Nierenfunktion beeinträchtigen. Bestimmte Uranverbindungen können möglicherweise die Blut-Hirn-Schranke überwinden und sind evtl. auch plazentagängig.

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  • Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) (2004): Uran in natürlichen Mineral- und anderen, zum Verzehr bestimmten Wässern (Stellungnahme des BfR vom 03.März 2004). www.bfr.bund.de. 
  • Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) (2005): Uran in Mineralwasser: Bei Erwachsenen geringe Mengen tolerierbar, Wasser für Säuglinge sollte uranfrei sein (Stellungnahme des BfR vom 13. Mai 2005)
  • Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) (2006): BfR korrigiert Höchstmengenempfehlung für Uran in Wässern zur Zubereitung von Säuglingsnahrung. www.bfr.bund.de.
  • Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) (2007): BfR empfiehlt die Ableitung eines europäischen Höchstwertes für Uran in Trink- und Mineralwasser. Stellungnahme Nr. 020/2007 des BfR vom 5. April 2007
  • Bundesministerium der Justiz (2006): BGBl I 2006, 2762. Vierte Verordnung zur Änderung der Mineral- und Tafelwasser-Verordnung vom 01. Dezember 2006. http://bundesrecht.juris.de/min_tafelwv/
  • EFSA Uranium in foodstuffs, in particular mineral water. Question number: EFSA-Q-2007-135 http://www.efsa.europa.eu/en/efsajournal/pub/1018.htm
  • Kommission "Human-Biomonitoring" des Umweltbundesamtes (2005): Uran  und Human-Biomonitoring. Bundesgesundheitsbl - Gesundheitsforsch - Gesundheitsschutz  2005 · 48, S. 822–827 
  • Kommission "Human-Biomonitoring" des Umweltbundesamtes (2009): Neue und aktualisierte Referenzwerte für Antimon, Arsen und Metalle (Blei, Cadmium, Nickel, Quecksilber, Thallium und Uran). Bundesgesundheitsbl-Gesundheitsforsch-Gesundheitsschutz 52 S. 977-982.
  • Konietzka, R. et al. (2005): Vorschlag für einen gesundheitlichen Leitwert für Uran in Trinkwasser. Umweltmed Forsch Prax 10 (2); S. 133-143.
  • LGL Bayern (2010): Uran im Trinkwasser. www.lgl.bayern.de/lebensmittel/chemie/schwermetalle/uran/index.htm
  • Öko-Test: Uran in Wasser - Die unterschätzte Gefahr. Öko-Test Heft 6 (2005) S. 24-27.
  • Öko-Test: Uranfreies Wasser für Babys. Kommentar,  Öko-Test Heft 8 (2005) S. 39
  • Öko-Test: Wasser für  Säuglingsnahrung (Test), Öko-Test Heft 9 (2005) S. 78-83.
  • Öko-Test: Recht und Rat. Endlich amtlich, Öko-Test Heft 1 (2007) S. 30
  • Öko-Test (2011): Ratgeber Kleinkinder. Erschienen am 23. September 2011.
  • Stiftung Warentest: Zs. Test: Wasser pur. Heft 5 (2013) S. 27-29.
  • Umweltbundesamt (2007): Kinder-Umwelt-Survey 2003/06 - KUS - Human-Biomonitoring. Stoffgehalte in Blut und Urin der Kinder in Deutschland. WaBoLu 01/07. www.umweltbundesamt.de .

Autor/innen: Dr. M. Otto, Prof. K. E. von Mühlendahl    Zuletzt aktualisiert: 13.01.2024

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